#rezpectourwater – unter diesem Hashtag gibt es seit diesem Sommer massive Proteste von Ureinwohnern in den USA. Hintergrund ist der Bau der Bakken-Pipeline von Texas Energy Transfer. Die Natives fürchten, dass bei einem Leck ihre Wasserversorgung vergiftet werden könnte. Weiterhin bemängeln sie, dass durch den Bau spirituell wichtige Stätten zerstört würden.
Die Dakota Access Pipeline soll durch fünf Staaten direkt am überwiegend von Sioux bewohnten Reservat „Standing Rock“ in North Dakota vorbeiführen.
Ureinwohner gegen Pipeline
Die Proteste haben mittlerweile die ganzen USA erfasst. Politiker, Stars und andere Prominente zeigen sich mit dem Anliegen der Ureinwohner solidarisch und die Demonstrationen haben bereits zu ersten Erfolgen geführt.
So hat das amerikanische Innenministerium einen Baustopp auf einem regierungseigenem Gelände in der Nähe des Reservats verhängt. Es fordert eine erneute grundlegende Prüfung der Baubedingungen in der Nähe des Sees Oahe.
Allerdings geht der Kampf um die Pipeline trotzdem vehement weiter. Denn vor Gericht konnten die Ureinwohner das Projekt noch nicht grundsätzlich stoppen. Texas Energy Transfer treibt nun den Bau auf privatem Gelände voran. Die Protestierer wiederum stören die Arbeiten, wo sie nur können. Gleichzeitig bereiten sie sich auf den nahenden Winter vor.
Friedliches Zusammenleben in Camps
Doch die Proteste stoßen mehr an als nur eine Grundsatzdebatte um sauberes Trinkwasser. Viele der Ureinwohner entdecken auch ihre kulturellen Wurzeln wieder. Sie lernen sich selbst und ihre Stämme neu kennen.
Denn mit über 300 verschiedenen Stämmen handelt es sich bei den Protesten um die größte Zusammenkunft von amerikanischen Ureinwohnern in der Geschichte. Das gemeinsame Zusammenleben mit Unterstützern in den „Spirit Camps“ am Reservat lässt die Natives wieder stärker zusammenwachsen.
detektor.fm-Moderatorin Astrid Wulf hat mit Häupling Delbert „Black Fox“ Pomani vom Stamm der Wanagi Ska Dakota gesprochen. Er ist maßgeblich an den Protesten beteiligt und berichtet über die Pipeline und das Selbstverständnis der protestierenden Ureinwohner.
Hier finden Sie die englische Version des Interviews:
Redaktion: Martin Peters