Angriff auf Connewitz
Der Überfall von Neonazis und Hooligans auf den Leipziger Stadtteil Connewitz im Januar 2016 hat Spuren hinterlassen. kreuzer-Chefredakteur Andreas Raabe und Reporter Aiko Kempen beschreiben den Angriff und die Reaktion des Rechtsstaats seitdem. Der Umgang der Justiz mit den Vorfällen gibt Anlass zur Kritik, wie Kempen darlegt. Denn über 200 Menschen, die nach dem Angriff festgenommen wurden, kamen gegen ein (Teil-) Geständnis zumeist mit Bewährungs- und Geldstrafen davon.
Alle sind, laut ihren Aussagen, in der letzten Reihe gelaufen, haben selbst nichts kaputt gemacht, haben auch nicht gesehen, wie etwas kaputt gemacht wurde und kannten auch niemanden dort. – Aiko Kempen
Umgang mit Rechts
Journalist Michael Kraske ist ein “Zugezogener”, er ist in Westfalen aufgewachsen. Seit über 25 Jahren lebt er in Leipzig und stellte sich 2017 in einem Artikel die Frage, ob er nicht wieder wegziehen solle. Doch er sei “gekommen um zu bleiben”. Es geht ihm vor allem um die wachsende Zerrissenheit. Verstärkt wird das Gefühl durch Bewegungen wie Pegida, die das Leben in Sachsen für ihn mit sich bringt. Kraske spricht über die Zunahme rassistischer Grenzverletzungen, kritisiert die teilweise “Verständelei” von Medien und blickt voraus auf die anstehenden Wahlen in den östlichen Bundesländern.
Letzte Wünsche
Für ein Jahr konnte Alexander Krützfeldt Frank Wentzlow begleiten. Frank hat seine Frau Lissy an den Krebs verloren. Seitdem engagiert er sich in seinem Verein “Sternenfahrten”. Der ermöglicht todkranken Menschen mit einem umgebauten Krankenwagen ihre letzten Wünsche, denn das blieb Lissy verwehrt. piqd-Chef Marcus von Jordan fasst das Buch so zusammen:
Alexander Krützfeldt hat ein Buch über den Tod geschrieben. Das heißt, eigentlich ist es ein Buch über das Leben unmittelbar vor dem Tod. Das heißt, eigentlich ist es ein Buch über das Leben. Das Buch heißt „Letzte Wünsche“ und ist bei „rowohlt“ erschienen. – Marcus von Jordan über das Buch
Im piqd-Salon hat Krützfeldt nicht nur aus dem Buch vorgelesen, sondern auch die ein oder andere Anekdote erzählt. Den besten Wunsch, den er miterlebt hat, was sein letzter Wunsch wäre und natürlich, wie er jetzt dem Sterben gegenüber eingestellt ist. Eine ehrliche, humorvolle Auseinandersetzung mit dem Sterben und vor allem Leben, wie sie absolut wünschenswert ist.
Über Sterben sprechen ist wahnsinnig schwierig, über Sterben ein Jahr zu recherchieren ist vielleicht ein bisschen einfacher, weil man doch eine gewisse Routine kriegt. – Alexander Krützfeldt
Um diese drei Geschichten geht es in der neuen Ausgabe des piqd Hintergrund. Durch den Podcast führt Florian Schairer.