PISA-Studie: Teamarbeit – gefragte Kompetenz
„Wer erfolgreich sein will, muss lernen, die Ellenbogen auszufahren“ – so lautet eine prominente Losung der Arbeitswelt. Doch sie verliert an Relevanz. Denn Teamarbeit ist laut der aktuellen PISA-Auswertung inzwischen genauso wichtig. Gerade in Jobs, die sich um die Lösung komplexer Probleme drehen. Wer also später in bestimmten Branchen erfolgreich sein will, braucht nicht nur exzellente Noten und einen passenden Lebenslauf, sondern auch Kompetenzen in Sachen Teamarbeit.
Wir haben ein so umfangreiches Wissen, das eigentlich nur in einer vernetzten Art und Weise darliegt, dass wir lernen müssen, dieses Wissen miteinander zu teilen. – Kristina Reiss, Koordinatorin der deutschen PISA-Studien
An den deutschen Schulen ist die Gruppenarbeit deshalb schon seit längerem ein wesentlicher Bestandteil des Unterrichts. Nach einer weiteren Auswertung der PISA-Studie 2015 ist nun bekannt: es zahlt sich aus. Denn die deutschen Neuntklässler schneiden beim Test der „kollaborativen Problemlösekompetenz“ im Vergleich zu den anderen getesteten OECD-Staaten überdurchschnittlich gut ab.
Mädchen vs. Jungs
In der PISA-Studie 2015 wurden die sozialen Kompetenzen der Schüler zum ersten Mal erhoben. Gemeinsam sollten sie komplexe Probleme lösen. Die Mädchen hatten dabei erheblich mehr Erfolg als die Jungs. In der PISA-Studie von 2012 schnitten hingegen die Jungs besser ab, allerdings arbeiteten damals alle allein.
Wir haben eine erhebliche Dominanz von den Mädchen und interessanter: diese Dominanz ist weltweit. Also in diesem ‚Problem-Lösen zusammen mit anderen‘ haben in der ganzen Welt, in allen Staaten, die mit gemacht haben, die Mädchen besser abgeschnitten. – Kristina Reiss
Über die Kompetenzen der deutschen Schüler in der Teamarbeit hat detektor.fm-Moderatorin Bernadette Huber mit Prof. Dr. Kristina Reiss, Koordinatorin der PISA-Studie in Deutschland, gesprochen.