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Das Model Ashley Graham ist eines der bekanntesten Models der Plus Size-Branche. Foto: AFP | Dave Mangels
Bild: Dave Mangels | AFP

Plus Size in der Mode

Schönheit kennt keine Maße

„Dieser Körper ist gemacht für eine Revolution.“ In einem US-Werbespot für Übergrößenmode zeigen Plus-Size-Models vor allem eins: Selbstbewusstsein. Sie sind Gesichter einer Bewegung, die offen die Standards der Mode-Industrie in Frage stellt: die Plus Size Bewegung bringt buchstäblich ein Gegengewicht in die Modewelt. Und das ist dringend nötig. Wie sich die Plus-Size-Branche entwickelt und gegen welche Vorurteile sie kämpft.

Plus Size: Kurven kriegen

Die Modebranche gilt als elitär. Und zur Elite der Models haben bislang nur diejenigen gehört, die sich den Standards angepasst haben. Designer wie Karl Lagerfeld haben ein gefährliches Schönheitsideal gesetzt, das weit weg vom Durchschnitt der Gesellschaft ist. Deswegen will Mona Schulze mit ihrer Plus-Size-Modelagentur „curve“ für mehr Vielfalt in der Modebranche sorgen:

Ich vertrete Frauen und Männer mit normalen Körpergrößen. Oft wird das sehr stark thematisiert, dass es ein Plus-Size-Model ist. Ich würde mir aber einfach wünschen, dass die Körpergröße weder im positiven noch negativen Sinne kommentiert wird. – Mona Schulze, Chefin von Curve Model Management

Jean-Paul Gaultier hat vor elf Jahren die Pionierin der Plus-Size-Modelbranche entdeckt: Crystal Renn gilt heute als Vorreiterin der Bewegung. Wer damals kurvige Frauen auf den Laufsteg schickte, galt noch als revolutionär.

Knapp sieben Jahre später ist zwar Renn wieder schlank, das Thema „Plus Size Models“ aber populärer denn je. Ob in der Werbung für eine große Modekette, dem Cover einer bekannten Sportzeitschrift oder auf dem Laufsteg. Die Branche hat sich mittlerweile geöffnet für Kleidergrößen jenseits der 36.

Ein Körper, gemacht für die Revolution

Eine Analyse der Fashion-Week-Modeschauen hat gezeigt, dass 80 Prozent der Models dort weiße, dünne Frauen sind. Vielfalt geht anders. Was auf den Catwalks sichtbar gewesen ist, hat sich lange durch die gesamte Modebranche gezogen. Der Markt für Übergrößen hat enormes Potenzial, doch erst in den letzten Jahren ist der Markt tatsächlich gewachsen. Mittlerweile erweitern viele Modeketten ihr Kleidergrößensortiment.

Vor allem Plus-Size-BloggerInnen haben für Aufmerksamkeit in den sozialen Medien gesorgt. Sie haben Kurvige von dem Stigma befreit, nicht auf Mode zu achten und nur besonders funktionale oder komfortable Kleidung zu bevorzugen. Die Plus-Size-Bewegung hat einen Einfluss auf die Modeindustrie und auch auf ihre Konsumenten.

Viele kurvige Models gelten als Vorbild, manche von ihnen bezeichnen sich selbst als Body-Aktivisten, die sich für mehr Vielfalt in der Modebranche einsetzen. Auch Blogger und Plus-Size-Model Claus Fleissner begrüßt die neue Vielfalt in der Modewelt:

Man will kein neues Ideal erzeugen, sondern es geht darum, die Unterschiedlichkeit zu zeigen. Es gibt auch kräftigere Körper, die verdammt schön aussehen können. – Claus Fleissner, Blogger und Plus-Size-Model

Noch ist die Plus-Size-Branche in der Entwicklungsphase. Die Diskussionen über die negative Wertung des Begriffs Plus Size und die damit verbundenen Vorurteile werden noch geführt. Für mehr Vielfalt in der Modewelt sorgt sie aber auf jeden Fall.

Wie revolutionär die Entwicklung der Plus-Size-Branche ist und vor welchen Herausforderungen sie steht, darüber haben detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer und Redakteurin Johanna Siegemund gesprochen.

Revolutionieren Plus Size Models die Modebranche 07:00

Redaktion: Johanna Siegemund

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