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Bild: Luma Pimentel | unsplash.com

Postnatale Depression bei Männern

Schatten und Licht

Nach der Geburt nimmt der Stresspegel extrem zu. Neben vielen Frauen fallen auch immer mehr Männer in eine sogenannte postnatale Depression.

Postnatale Depression – bei Männern kaum erforscht

Die postnatale Depression bei Müttern – auch Wochenbettdepression – ist längst kein unerforschtes Gebiet mehr. Der Begriff bezieht sich auf das lateinische Wort „natus“ und beschreibt den Zustand nach der Geburt des Kindes. Nun hat eine amerikanische Studie der Indiana University bewiesen, dass viele Väter ebenso in ein emotionales Tief fallen.

Das zeigen neuere Forschungen aus den USA, Kanada und Australien, dass auch Männer, nämlich bis zu zehn Prozent der Väter während der Schwangerschaft schon oder auch im ersten Lebensjahr des Kindes sowas wie depressive Verstimmungen entwickeln. – Iris Hauth, Psychiaterin

Die Ursachen dafür können vielseitig sein. Manche Wissenschaftler sind der Auffassung, dass der enge Kontakt mit der schwangeren Frau den männlichen Hormonhaushalt beeinflussen kann. Auch der Druck zu versagen könne für viele Männer eine Rolle spielen. Zusätzlich hätten viele Männer dann ein Problem, sich jemanden anzuvertrauen, meint Psychiaterin Dr. Iris Hauth.

Die Männer haben auch Schwierigkeiten, darüber zu sprechen. Denn genau wie die Mütter müssen sich Väter ja landläufiger Meinung nach immer freuen, wenn ein Baby da ist, und nicht über depressive Stimmung sprechen. – Iris Hauth

Veränderte Situation sorgt für Stress

Forschern zu Folge nimmt der Stresspegel nach der Geburt immens zu und stellt die Eltern sowohl vor neue soziologische als auch vor psychologische Herausforderungen. Sollten sowohl Mutter als auch Vater in einem solchen Tief stecken, ist professionelle Hilfe ratsam, erklärt Iris Hauth.

Es gibt eine sehr gute Selbsthilfeorganisation in Deutschland, die heißt Schatten und Licht, die kann man anfragen, sowohl bei Depression der Mütter als auch der Väter. – Iris Hauth

Wieso kommt es bei Männern zu einer postnatalen Depression und was können Betroffene dagegen unternehmen? detektor.fm-Moderator Christian Erll hat mit Iris Hauth, der Regionalgeschäftsführerin des psychiatrischen Alexianer St. Joseph-Krankenhauses in Berlin gesprochen.

Dr. Iris Hauth - ist Ärztliche Direktorin des Zentrums für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee.

ist Ärztliche Direktorin des Zentrums für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee.
Meistens entwickelt sich die Depression bei den Männern erst drei bis sechs Monate nach der Geburt und das ist oft ein sehr schleichender Prozess.Dr. Iris Hauth
Postnatale Depression bei Männern 05:16

Redaktion: Matthias Müller

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