Am Wochenende ist in Stuttgart die Polizei hart gegen Demonstranten vorgegangen: und die Bilder und Berichte davon gingen in Sekundenschnelle durch das Netz. Facebook, Twitter und andere Plattformen sind längst auch Werkzeuge, mit denen sich Protest organisiert und entwickelt. Und genau dieser Frage gingen am Wochenende Teilnehmer des Kongresses „Öffentlichkeit und Demokratie“ nach – zum Beispiel auf dem Podium „Vom Netz auf die Straße“. Dort saß zum Beispiel die Politikwissenschaftlerin Sigrid Bahringhorst, die, was die Chancen des Netzes für Mobilisierung angeht, eher Bedenken hat:
Etwas optimistischer ist da Pedram Shahyar von Attac:
Besonders hilfreich könnten hier soziale Netzwerke sein. Obwohl natürlich die Frage bleibt: jemand, der in facebook etwas kommentiert, geht der auch wirklich raus auf die Straße zum Demonstrieren?
Und daran schließt auch Pedram Shahyar von Attac an, der bei aller Netz-Euphorie vier große Hauptprobleme sieht:
So sei es ein Problem, dass die Nachrichten immer kürzer, immer gehetzter und immer aktueller werden – und dass viele der Nutzer, die nicht permanent die News verfolgen, diese Meldungen auch gar nicht mehr einordnen könnten. Ob etwas stimmt oder nicht: wirklich beurteilen kann das online kaum jemand. Eine Sache sorgt dann aber doch für Überraschung: nämlich die Tatsache, dass wahre Störenfriede, die sogenannten Trolle, sich im Netz – wenn es um Protest geht – scheinbar ziemlich stark zurückhalten. Das meint zumindest Pedram Shahyar von Attact zu beobachten – und bekam auch gleich eine Erwiderung von Sigried Bahringhorst.
Das waren Auszüge aus dem Podium „Vom Netz auf die Straße“ mit der Politikwissenschaftlerin Siegried Bahringhorst, Felix Kolb von Campact und Pedram Shahyar von Attac. Auf dem Kongress „Öffentlichkeit und Demokratie“.