Sitzblockade vor IAA 2019
Verschiedene Gruppen haben für das Wochenende Proteste gegen die Internationale Automobilausstellung (IAA 2019) in Frankfurt am Main angekündigt. Neben Fahrradfahrern aus der Region und Fridays For Future ist vor allem die Initiative „Sand im Getriebe“ vertreten. Das Aktionsbündnis möchte mit einer Sitzblockade die Messe stören.
Die Demonstranten fordern einen klimaneutraleren Verkehr, mehr Fuß- und Rad- sowie Bus- und Bahnverkehr, eine Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen von 120 km/h und einen Ausstieg aus der Verbrennungsmotor-Nutzung.
Wir sagen ganz klar, so kann’s nicht weitergehen. Wir brauchen eine Verkehrswende in diesem Land. Wir müssen die Klimakrise bekämpfen, auch im Verkehrssektor. Darüber wird jetzt geredet und das ist sehr, sehr wichtig. – Tina Velo, Mitinitiatorin und Sprecherin der IAA 2019-Blockade-Aktion „Sand im Getriebe“
Über 30 Autohersteller haben bereits im Vorfeld der Automesse abgesagt, unter anderem der Luxushersteller Rolls-Royce. Einige Messehallen stehen komplett leer. Dort, wo noch Autos stehen, sind es deutlich weniger als in den vergangenen Jahren. Auf der IAA 2019 zeigt sich, dass die Autobranche in der Krise steckt.
Merkel und Klimaschutz
Erst diese Woche hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Rahmen der Generaldebatte zu mehr Klimaschutz aufgerufen. Nichtstun sei keine Alternative mehr. Zwei Tage später hat sie dann die Eröffnungsrede auf der stark kritisierten IAA 2019 gehalten. Auf dem Messegelände hat sie sich auf ihrem 90-minütigen Rundgang vor allem E-Autos zeigen lassen. Trotz der unzähligen SUVs, die ebenfalls auf der Messe ausgestellt werden, zieht die Kanzlerin eine positive Zwischenbilanz. Die Autoindustrie befindet sich laut Merkel bereits im Umbruch. Auf die neuen Vorwürfe gegen VW ist sie nicht eingegangen.
Wer trägt welche Verantwortung? Darüber hat detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth mit der Klimaaktivistin Tina Velo gesprochen. Sie ist Initiatorin und Sprecherin der IAA 2019-Blockade-Aktion „Sand im Getriebe“.