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Wenn ein Journalist sich bedroht fühlt, kann er seine Recherchen an „Forbidden Stories“ schicken. Seine Geschichte ist so sicher – selbst, wenn ihm etwas zustößt. Foto: CC BY 2.0 | Picturepest / flickr.com

Recherche-Projekt „Forbidden Stories“

Die Geschichte lebt weiter

Die Geschichte lebt weiter – selbst wenn der Journalist stirbt. Das ist das Ziel des Projektes „Forbidden Stories“, das die Recherchen inhaftierter oder getöteter Journalisten weiterführt und vor allem später veröffentlicht.

02. März 2017: Cecilio Pineda liegt gerade in einer Hängematte, als ihn die Kugeln treffen. Alle Wiederbelebungsversuche scheitern. Der Grund für den Tod des mexikanischen Polizeireporters ist ein Video, das er zwei Stunden vorher auf seiner Facebookseite veröffentlicht hat. Darin prangerte er Verbindungen zwischen dem Gouverneur von Guerrero, Héctor Astudillo Flores, und der Drogenbande „El Tequilero“ an. Pineda ist gestorben, doch seine Arbeit lebt weiter. Dafür sorgt das Projekt „Forbidden Stories„.

Verbotene Geschichten

Die Plattform „Freedom Voices Network“ hat das Projekt „Forbidden Stories“ im November gestartet. Journalisten, die sich aufgrund ihrer Recherche bedroht fühlen, können Dateien mittels verschlüsselter Kommunikation an „Forbidden Stories“ schicken. Dort werden die Recherchen sicher aufbewahrt.

Wenn die Journalisten möchten, können sie auch Anweisungen für das Team hinter ‚Forbidden Stories‘ schicken, wie mit diesen investigativen Recherchen dann umgegangen werden soll. Anne Renzenbrink, Reporter ohne Grenzen

Falls den Journalisten etwas zustößt, können andere die Recherchen abschließen und gemeinsam mit internationalen Medienpartnern veröffentlichen.

Signal an die Feinde der Pressefreiheit

Wie notwendig das Projekt ist, zeigt sich gerade in Mexiko. Dort sind in diesem Jahr mindestens elf Journalisten aufgrund ihrer Arbeit getötet worden. Aus Mexiko stammen auch die ersten Erfolge von „Forbidden Stories“. So wurde nach Pinedas Tod veröffentlicht, dass „El Tequilero“ nicht nur engen Kontakt mit dem mexikanischen Politiker hatte, sondern auch für diesen gearbeitet hat.

Wir wollen ein Signal an die Feinde der Pressefreiheit senden: Die Stimmen der Journalisten und ihre Recherchen lassen sich durch Mord oder Gefängnisstrafen nicht unterdrücken. – Anne Renzenbrink

Über das Projekt „Forbidden Stories“ hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit Anne Renzenbrink von Reporter ohne Grenzen gesprochen.

Anne Renzenbrink - arbeitet bei Reporter ohne Grenzen.

arbeitet bei Reporter ohne Grenzen.
Wir haben weltweit Feinde der Pressefreiheit. Das können Staats- und Regierungschefs, Geheimdienste oder Verbrecherorganisationen sein, die um jeden Preis verhindern wollen, dass kritische Artikel über sie und ihre Tätigkeiten ans Licht kommen. Und dafür bringen sie sogar Journalisten um.Anne Renzenbrink
Forbidden Stories – Die Geschichte lebt weiter 05:42

Redaktion: Laura Almanza

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