Weltweiter Einsatz von Kindersoldaten
Über 250.000 Kinder und Jugendliche werden weltweit im Krieg als Kindersoldaten missbraucht. Als Kindersoldaten gelten nicht nur Kinder, die gekämpft haben, sondern auch Minderjährige, die als Köche, Boten oder Spione benutzt werden. Sie arbeiten für Rebellentruppen, aber auch für reguläre Armeen. Kindersoldaten werden vor allem in Afrika, Syrien, Lateinamerika oder Asien eingesetzt.
Der Weg in ein „normales Leben“
Laut Angaben der UN sind 2017 mehr als 5.000 Kinder aus dem Kriegsdienst freigelassen worden. Aber was passiert mit den traumatisierten Kindern nach ihrer Zeit als Soldaten? Viele von ihnen haben weder eine Schul- noch eine Berufsausbildung. Ihr Alltag war geprägt von Angst und Gewalt. Neben einer medizinischen Versorgung ist deswegen vor allem die psychologische Betreuung wichtig.
Ein Kind, das traumatische Dinge erleben musste, sollte möglichst schnell psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. Die Kinder können Gruppentherapien machen, in schwierigen Fällen sollte man aber auch einzeln mit den Kindern arbeiten. – Ralf Willinger, Referent für Kinderrechte bei dem Kinderhilfswerk terre des hommes
Prävention als bestes Mittel
Nicht nur die Resozialisierung ist ein Thema, mit dem sich Hilfsorganisationen auseinandersetzen. Kinder sollten gar nicht erst rekrutiert werden. Dafür sprechen die Organisationen präventiv sowohl mit Kindern, Jugendlichen und Familien vor Ort, als auch mit den Verantwortlichen der Truppen.
Wir führen auch Gespräche mit bewaffneten Gruppen, die Kindersoldaten ausbilden. Es geht uns darum, ihnen klar zu machen, dass sie Menschenrechte verletzen und was die Arbeit als Soldat für die Kinder bedeutet. Das ist den Gruppen oft nicht bewusst. – Ralf Willinger
Über die Resozialisierung von ehemaligen Kindersoldaten hat detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop mit Redakteurin Amelie Berboth gesprochen.