Russisch Brot ist der Podcast zur Fußball-WM 2018 von der taz und detektor.fm. Und wer die taz kennt, weiß, dass es um mehr als Videobeweis, Taktiken und vergebene Chancen gehen kann. Gemeinsam werfen wir einen Blick auf alles was passiert in Russland – auf und neben den Plätzen.
Übermäßige Kritik an Özil
Seit dem ersten Spiel der DFB-Auswahl schäumt Fußballdeutschland nur so über vor Kritik. Dabei steht ein Name immer häufiger im Fokus: Mesut Özil. Schon vor dem Spiel forderte Steffan Effenberg ihn im Doppelpass dazu auf, doch die Hymne mitzusingen. Danach ging es heiß her. Mario Basler attestierte bei Hart aber fair dem Weltmeister von 2014 die Körpersprache „von einem toten Frosch“. In seiner Bild-Kolumne setzte Lothar Matthäus dem noch einen drauf.
Matthäus Kritik ist rassistisch
Matthäus sei enttäuscht gewesen von Özils Spiel. Er habe das Gefühl, Özil wolle nicht spielen. Er glaube außerdem, dass „er sich im DFB-Trikot nicht wohlfühlt“. Eine Kritik, die mit dem Sportlichen allerdings nicht viel zu tun hat, glaubt Doris Akrap.
Jeder versteht, was damit gesagt werden soll: Özil hat keinen Bock mehr für Deutschland zu spielen. – Doris Akrap, taz-Redakteurin
Die Diskussionen über Mesut Özil reißen seit dem Treffen mit dem türkischen Präsidenten nicht ab. Und tatsächlich könne man Mesut Özil für diesen politischen Fauxpas kritisieren. Aber:
Daraus diesen rassistischen Dreh zu machen, zu sagen, dass er raus muss und nicht mehr für die Deutschen spielen darf, das nervt. Und da sticht Matthäus in das Horn rein. – Doris Akrap
Warum die Kritik von Lothar Matthäus mit Fußball nicht viel zu tun hat und wie die taz darauf reagiert, hat Doris Akrap detektor.fm-Moderator Lars-Hendrik Setz erzählt. Außerdem berichtet Andreas Rüttenauer von einem jungen Russen, der glaubt, er hätte der beste Fußballer Russlands werden können.
Alle Folgen können Sie von Montag bis Freitag ab 10.15 Uhr im detektor.fm-Wortstream hören und jederzeit und überall im Podcast „Russisch Brot“.