Russisch Brot ist der Podcast zur Fußball-WM 2018 von der taz und detektor.fm. Und wer die taz kennt, weiß, dass es um mehr als Videobeweis, Taktiken und vergebene Chancen gehen kann. Gemeinsam werfen wir einen Blick auf alles was passiert in Russland – auf und neben den Plätzen.
Standard-Tore dominieren
Es ist eine Fußball-Weltmeisterschaft der guten Fußball-Tugenden: Hinten sicher stehen und vorne per Standardsituation zum Erfolg kommen. Ob nach Elfmeter, Eckbällen oder Strafstößen: Rund die Hälfte aller Tore der WM bisher sind Standard-Tore.
Hinten stehen viele sicher. Dann muss vorne auch nicht der liebe Gott helfen, sondern es reicht ein guter Kopfball-Spieler nach der Ecke. – Jürn Kruse, taz-Redakteur
Für kleinere oder formschwache Teams mag das der Weg zum Erfolg sein. Hin und wieder kommt es sogar zu Traum-Toren wie jüngst der Ausgleichstreffer von Cristiano Ronaldo im Spiel gegen Spanien. Ein Gewinn für den neutralen Fußball-Fan sind die vielen Standard-Tore allerdings nicht.
Kaum Kombinationen, dafür viel Leere
Dass die Tore so bedeutend werden, liegt auch daran, dass bei vielen Spielen bisher wenig aus dem Spiel heraus passiert. Ob durch taktische Kniffe der vermeintlichen Kleinen oder Unvermögen der Favoriten. In drei von vierzehn Spielen fielen mehr als drei Tore. In vier Spielen kam das entscheidende Tor in den Schlussminuten, meist via Ecke oder Freistoß. Für Unterhaltung sorgt das bei taz-Redakteur Jürn Kruse nicht unbedingt.
Viele Spiele bleiben unter den Erwartungen. Es gibt ganz schön viele Spiele, die man aufgrund eines großen Pflichtgefühls guckt, die aber sonst nicht unbedingt vergnügenssteuerpflichtig wären. – Jürn Kruse
Standard-Tore, der Videobeweis und homophobe Beschimpfungen gegen Manuel Neuer – über diese Themen sprechen taz-Redakteur Jürn Kruse und die detektor.fm-Moderatoren Barbara Butscher und Lars-Hendrik Setz. Außerdem erzählt Johannes Kopp von einer bewegenden Kneipentour durch Moskau.
Alle Folgen können Sie von Montag bis Freitag ab 10.15 Uhr im detektor.fm-Wortstream hören und jederzeit und überall im Podcast „Russisch Brot“.