Besonders hohe Sterberate in Entwicklungsländern
Die Kindersterblichkeit hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verringert. Die Säuglingssterblichkeit ist aber immer noch sehr hoch. 2,6 Millionen Kinder sterben jedes Jahr während ihres ersten Lebensmonats. Insbesondere Neugeborene in Entwicklungsländern sind betroffen. Und die Gründe dafür liegen auf der Hand: Wegen Armut und Konflikten können schwangere Frauen hier nur sehr schlecht betreut werden.
Deutschland nur Mittelmaß
In Deutschland sieht die Situation um einiges besser aus. Während in Pakistan jedes 22. Baby in den ersten Wochen stirbt, stirbt in Deutschland nur jedes 435. Kind im ersten Lebensmonat. Allerdings sah das auch mal anders aus. In den 1970er Jahren ist die Sterberate noch deutlich höher als jetzt gewesen.
Trotzdem: Deutschland landet im Ranking lediglich auf Platz 12. Weitaus besser als Deutschland schneidet Japan ab. Tatsächlich stirbt in Japan direkt nach der Geburt nur jedes 1111. Kind. Dass Japan den ersten Platz belegt, liegt auch an der Qualität der Krankenhäuser.
Es ist keine Frage, dass das Risiko in einer kleineren Klinik ein bisschen größer ist, als in einer großen Klinik, wo alle Möglichkeiten zur Verfügung stehen. – Franz Kainer
Säuglingssterblichkeit verringern
Während Japan auf viele große Gesundheitszentren baut, gibt es in Deutschland viele kleine Kliniken. Diesen Kliniken fehlt es oft an der nötigen Ausstattung. Aber Deutschland hat die Chance, seinen Platz im weltweiten Vergleich zu verbessern.
Der richtige Weg wäre ganz klar der, sich für sehr gute Krankenhauszentren einzusetzen. Und wenn das nicht möglich ist, dann brauchen wir gute Ausstattung in kleineren Häusern. – Franz Kainer
detektor.fm-Moderator Christian Erll hat mit Prof. Dr. Franz Kainer von der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin über die Säuglingssterblichkeit in Deutschland gesprochen.
Redaktion: Marie Flohr