Die Fahrt ins Schwimmbad oder zum Badesee ist bei den Temperaturen der letzten Wochen häufig das Einzige gewesen, was half. Der Sprung ins kühle Wasser ist für viele Kinder aber eine ernstzunehmende Gefahr, denn immer mehr Kinder können nicht schwimmen.
Jedes dritte Grundschulkind kann nicht schwimmen
Die Zahlen sind nach Ansicht von Beobachtern dramatisch. Erhebungen haben ergeben, dass nur noch zwei von drei Grundschulkindern richtig schwimmen können. Andere Quellen sprechen sogar von 50 Prozent. Und das, obwohl Schwimmunterricht in der Grundschule Pflicht ist. Dieser Verpflichtung kommen aber offenbar nicht alle Schulen nach. Der Anteil der Grundschulkinder, die sich sicher im Wasser bewegen, nimmt seit zehn bis 20 Jahren ab. Auch der Anteil der Eltern, die sich darum kümmern, dass die eigenen Kinder schwimmen lernen, ist seit Jahren rückläufig.
So ist es kein Wunder, dass von den 773 Menschen, die 2014 von der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft vor dem Ertrinken geretten werden mussten, ein großer Teil minderjährig ist. Kinder haben einen entscheidenden Anteil daran, dass die Zahl der Badeunfälle seit Jahren steigt.
Je früher, desto besser
Die Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) rät sogar dazu, Kinder noch vor der Grundschule an das Schwimmen heranzuführen. Die DLRG schult dafür gemeinsam mit Partnern Erzieher und bietet entsprechende Projekte in Kindergärten an. Die DLRG fordert eine nationale Kampagne, die auf den Wert des Schwimmens hinweist und Eltern und Verantwortliche sensibilisiert.
Über die rückläufige Anzahl von Schwimmern im Grundschulalter und mögliche Lösungen, hat detektor.fm-Moderatorin Teresa Nehm mit Harald Rehn gesprochen. Er ist Referent für Schwimmen und Schule der Deutschen Lebens- Rettungs-Gesellschaft (DLRG).
Redaktion: Robin Theodor Schäfer