Hilfe mit nur einem Wisch
Fast 800 Millionen Menschen auf der Welt leiden Hunger. Jedes Jahr sterben 2,9 Millionen Kinder an den Folgen von Unterernährung. Es scheint wichtiger denn je, hier zu helfen.
Möglich soll das nun auch per App sein. Nur zwei Klicks braucht es und schon werden 40 Cent gespendet. Die reichen, um ein Kind im afrikanischen Lesotho mit einer Mahlzeit am Tag zu versorgen. Die App ist Entwicklungshilfe light: kleine Beträge, mit denen mal kurz zwischendurch gespendet wird, die unterm Strich aber viel bewegen könnten. Hinter der App steht das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen.
„Share your Meal“ – Ist das wirklich hilfreich?
Doch bei Entwicklungshilfe scheiden sich die Geister. Die einen finden es super, engagieren sich viel und helfen wo sie können. Die anderen sehen Aktionen, Organisationen und Spenden eher kritisch.
Schon der Begriff steht in der Kritik. „Hilfe zur Selbsthilfe“ empfinden viele als das bessere Konzept und damit auch den besseren Begriff. Doch ist das nicht der einzige Streitpunkt.
Entwicklungshelfern und Organisationen wird seit Jahren Ineffizienz vorgeworfen. Sie sollen die Situationen vor Ort teilweise sogar noch verschlimmern.
Entwicklungshilfe ist eine Industrie. Genau das ist das Gefährliche an der Entwicklungshilfe: Sie ist eine Industrie und tausende verdienen an ihr. – Linda Polmann, niederländische Journalistin und Autorin
Die Rollen sind dabei immer gleich. Westliche Staaten unterstützen oder helfen anderen Staaten, die weniger entwickelt sind. Doch Verwaltung, Arbeitsplätze und Aufträge verbleiben in ebenjenen westlichen Ländern.
Über Sinn und Unsinn von Entwicklungshilfe hat detektor.fm – Moderatorin Jennifer Stange mit der niederländischen Journalistin und Autorin des Buches „Die Mitleidsindustrie“ Linda Polman gesprochen.
Die Originalversion des Interviews
Redaktion: Maren Schubart