„Die Summe der einzelnen Teile“ – wird präsentiert von teilAuto – Carsharing in Mitteldeutschland
detektor.fm spricht jeden Monat über Share-Economy – und damit über Ideen, bei denen das Teilen zum Geschäftsmodell gehört. Heute sprechen wir über Möglichkeiten, Kleidung zu kaufen und zu tauschen: von privat zu privat.
Getragene Kleidung teilen
Morgens vor dem Kleiderschrank: Der Schrank quillt über und trotzdem ist nichts darin, was man gerade anziehen will. Das ist zwar ärgerlich, aber änderbar. Denn zum einen muss man gebrauchte Kleidung nicht wegschmeißen – man kann sie auch weitergeben an Freunde und Bedürftige oder über bestimmte Plattformen verkaufen. Zum anderen muss Kleidung nicht immer neu gekauft werden – man kann sie auch gebraucht tragen. Das spart nicht nur Geld, sondern verringert auch die textilen Müllberge.
Klamotten ein neues Leben schenken
Getragene Kleidung kann über verschiedene Möglichkeiten ein neues Zuhause finden. Die besten Ideen sind:
- Secondhand-Plattformen wie Kleiderkreisel, Mädchenflohmarkt, Kleiderkorb und ubup oder schwarze Bretter
- Flohmärkte
- Sozialkaufhäuser, Umsonstläden und Kleiderkammern
- GiveBoxen und Verschenkekisten an der Hausecke
- Kleidertausch bei Kaffee und Kuchen unter Freunden
Rechte und Pflichten beim Kleidertausch
Wer gebrauchte Kleidung weitergibt oder selbst nutzen will, hat bestimmte Rechte und Pflichten. Diese unterscheiden sich jedoch zum Teil von denen, die man bei Neuware hätte. Wichtig ist dabei auch, ob die Ware vor Ort begutachtet werden kann oder ob der Tausch übers Internet stattfindet. Worauf es beim privaten Kaufen und Verkaufen aus juristischer Perspektive so ankommt, das erklärt Dr. Sylvia Kaufhold, Rechtsanwältin und Mitglied im Zivilrechtsausschuss beim Deutschen Anwaltverein:
Augen auf beim Kleiderkauf
Manchmal treiben aber auch schwarze Schafe ihr Unwesen auf den Secondhand-Plattformen. Als Scheinbieter jagen sie die Auktionspreise in die Höhe oder bieten als Verkäufer gefälschte Produkte an. Doch auch manch eine Plattform legt ein juristisch nicht haltbares Verhalten an den Tag, wenn sie beispielsweise ihre Käufer zwingt, auf ihr gesetzliches Widerspruchsrecht zu verzichten.
detektor.fm-Redakteurin Bianca Rantzsch hat sich verschiedene Secondhand-Plattformen angeschaut. Wo und wie gebrauchte Kleidung über das Internet ein neues Zuhause finden kann, erklärt sie im Kollegenspräch mit Marcus Engert.
Altkleiderspende statt Kleidertausch
Wer seine getragene Kleidung nicht verschenken oder verkaufen will, kann sie auch in die Altkleiderspende geben. Es gibt über 100.000 Altkleidercontainer in Deutschland, die vor allem von karitativen Verbänden wie dem DRK oder den Maltesern aufgestellt werden. Diese geben die gespendeten Altkleider beispielsweise über Kleiderkammern an benachteiligte Menschen weiter. Nicht benötigte Kleidungsstücke werden verkauft, wodurch verschiedene soziale Projekte finanziert werden können. Auch Kommunen, Städte und private Unternehmen gehören zu den Betreibern.
Doch woran erkennt man zuverlässige Betreiber von Kleidercontainern? FairWertung hat sich dazu Gedanken gemacht und Standards für Kleidersammler entwickelt. Neben Gemeinnützigkeit gehören auch Umweltschutz und verantwortliche Entsorgung sowie umfassende Kontrolle und Transparenz dazu.
Redaktion: Bianca Rantzsch