Silvester Köln
Die Silvesterfeier 2016/2017 auf der Kölner Domplatte hat nach den sexuellen Übergriffen aus dem vergangenen Jahr unter großer internationaler Aufmerksamkeit gestanden. Die Polizei hat nach den Vorfällen im Vorjahr mit großer Präsenz am Kölner Dom und in der Kölner Innenstadt reagiert. Die Fehler des letzten Silvestereinsatzes sollten vermieden und neue Kritik verhindert werden.
Dafür hat die Polizei unter anderem eine Sicherheitszone auf der Domplatte installiert und Eingangskontrollen durchgeführt. Parallel dazu informierte die Polizei Nordrhein-Westfalen auf den Social-Media-Kanälen kontinuierlich vor, während und nach dem Großeinsatz in Köln.
Was früher keiner Rede wert war, sollte in diesem Jahr so normal wie möglich und ohne große Aufregung über die Bühne gehen. Ein Tweet der Polizei zum Einsatz am Hauptbahnhof ist jedoch scharf kritisiert worden. Dabei hat die Polizei eine Gruppe nordafrikanischer Menschen als „Nafris“ bezeichnet und berichtet, wie diese bei ihrer Ankunft abgefangen und kontrolliert werden. Über 190 der kontrollierten Besucher mussten den Platz nach einem Verweis verlassen. Diese Taktik und die Verwendung des Begriffs „Nafris“ sorgen für Unmut und kontroverse Diskussionen.
Polizei unter Druck
Kritiker sagen, die Polizei habe die ankommenden Besucher nach Aussehen unterschieden und getrennt. Wer aussehe wie ein Mensch aus Nordafrika, sei festgesetzt und kontrolliert worden. Die Unterstützer des Einsatzes heben hervor, dass die Polizei nach dem Vorjahr unter großem Druck gestanden habe und in diesem Jahr nur ihrer Pflicht nachgekommen sei.
Die Kölner Polizei selbst zieht ein durchweg positives Fazit: Sie stützt ihr Vorgehen auf Informationen, die sie vor der Ankunft der Besucher bekommen habe. Einzelne Gruppen seien bereits während der Anfahrt aggressiv aufgefallen. Nach den Erfahrungen aus dem Vorjahr habe man dann entsprechend gehandelt. Das Fest sei in diesem Jahr sicher und ohne große Zwischenfälle abgelaufen.
Warum kommen so viele Migranten?
Neben dem Polizeieinsatz ist für viele Beobachter die hohe Anzahl der Migranten erstaunlich. Wie und warum reisen so viele nordafrikanische Menschen zur Silvesterparty nach Köln? Der freie Journalist Sebastian Weiermann hat eine Erklärung dafür. Er war an Silvester vor Ort in Köln und schildert im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Alexander Hertel, was er beobachtet hat.