Das gute, alte Feierabendbier
Einen Wein zum Abendbrot, ein Feierabendbier, ein Sekt beim Geburtstag auf der Arbeit. Das wird ja wohl mal drin sein, oder? So denken viele, denn Trinken aus Geselligkeit, das sogenannte „Social Drinking“, ist in unserer Gesellschaft gang und gäbe. Allerdings ist Alkoholkonsum bei weitem nicht nur eine Form des Lifestyles, sondern kann auch schnell zum Problem werden.
Besonders risikoreiches ‚Social Drinking‘ betreiben gut Situierte, die sich täglich Alkohol gönnen. Man trifft sich zum Mittagessen und es gibt ein Gläschen Wein, weil es schick ist. Das hat damit zu tun, dass wir in einer Wohlstandsgesellschaft leben. – Dr. Steven Dooley, Universitätsklinikum Mannheim
Dass dabei nicht nur suchtkranke Menschen gesundheitliche Probleme mit Alkohol bekommen können, wird häufig unterschätzt. Denn risikoarmer Konsum bedeutet längst nicht alles, was weniger als Volltrunkenheit ist.
Es geht hier nicht um eine Sucht im eigentlichen Sinne. Und genau das ist das große Risikopotenzial. – Dr. Steven Dooley
Social Drinking – Nicht jeder ist gefährdet
Dabei ist nicht jeder Mensch gleich stark gefärdet, die Auswirkungen auf Männer und Frauen sind zum Beispiel unterschiedlich. Hier gibt es viele weitere Faktoren, die kaum erforscht sind. Das liegt unter anderem daran, dass es besonders schwierig ist, Forschungsgelder für das Themenfeld Alkohol zu bekommen. Denn zum einen wird leichter Alkoholkonsum selten als gefährlich eingeschätzt. Zum anderen steht den Forschern eine mächtige Lobby gegenüber.
Diese Probleme kennt auch Dr. Steven Dooley, der am Universitätsklinikum Mannheim die Auswirkungen von Alkoholkonsum auf die Leber erforscht. detektor.fm-Moderator Christian Eichler hat mit ihm über Social Drinking und den Stellenwert von Alkohol in unserer Gesellschaft gesprochen.
Redaktion: Julian Christ