Wanted: Flugpate für Laptop
Patenschaften sind nicht wirklich etwas Neues. Ob für Tiere im Tierheim, Bäume in der Stadt oder Theatersitze: Das Helfen per Patenschaft ist nicht sehr schwer und dennoch effektiv.
Das gleiche gilt für Spenden. Auch das ist nichts Neues, auch das hilft seit Jahrzehnten. Was aber, wenn die Spende ein Gerät ist? Und der Transport das eigentliche Problem?
Hier kann zusammenkommen, was zusammengehört: eine Spende und eine Patenschaft. Die Paten erklären sich bereit, ein gespendetes Handy, Tablet oder einen Laptop mitzunehmen, wenn sie ohnehin verreisen: Flugpatenschaften nennt sich die Idee. Das Konzept nutzt auch Labdoo, eine gemeinnützige Organisation, die ausrangierte IT-Geräte zu Bildungsprojekten auf der ganzen Welt bringt.
Mit des Himmels Hilfe
Wer ohnehin in den Flieger steigt, für den bedeutet es wenig Mehraufwand, noch ein oder zwei Geräte mitzunehmen. Bei derart geringen Stückzahlen gilt das Ganze als Privatbedarf. Und weil das so schön einfach ist, machen überraschend viele mit:
Wir haben Nonnen, Priester und Imame als Flugpaten. Alle Couleur sind bei uns vertreten. – Ralf Hamm von Labdoo
Vor Ort sieht die Abgabe dann immer unterschiedlich aus. In Nepal, genauer gesagt in Kathmandu gibt es beispielsweise ein kleines Büro. Die Projekte können aber auch direkt besucht werden oder es findet eine Übergabe am Flughafen oder im Hotel statt.
Um größere Stückzahlen zu transportieren, kommen zum Beispiel Schulklassen, die ihre Partnerschulen besuchen, infrage. Andere Spenden wurden auch schon zusammen mit Solaranlagen in großen Containern verschickt. Laut Labdoo haben so bereits mehrere tausend Geräte ihr Ziel erreicht.
Flugpatenschaften – der Ursprungsgedanke
Die Idee der Flugpatenschaften habe auf der Hand gelegen, sagt Ralf Hamm. Viele deutsche Vereine reisen regelmäßig zu ihren Partnerprojekten in verschiedensten Kontinenten. Labdoo gibt diesen Reisenden die Spendengeräte mit.
Gute Ideen, von der auch das Klima profitieren soll: Mit dem Transport per Flugpaten sollen nämlich CO2-Emissionen durch den Transport reduziert werden.
Über die Idee hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit Ralf Hamm von Labdoo gesprochen.
Redaktion: Bernadette Huber