Lebensmittelverbrauch in Frankreich
In Frankreich werden jährlich durchschnittlich 20 bis 30 Kilogramm an Lebensmitteln pro Einwohner weggeworfen. Es sind Beträge in Milliardenhöhe, die damit im Müll landen. Nun hat das französische Parlament eine Spendenpflicht für nationale Supermärkte verabschiedet, um der Verschwendung von Lebensmitteln entgegen zu wirken.
Spendenpflicht für Supermärkte
Französische Supermarkt-Filialen mit über 400 Quadratmetern sind zukünftig verpflichtet, ihre unverkaufte Ware an karitative Einrichtungen zum Zweck der Tiernahrung oder als Kompost für die Landwirtschaft zu spenden. In Deutschland landen mit 82 Kilogramm pro Einwohner fast viermal so viele Lebensmittel auf dem Müll wie in Frankreich. Kann eine staatliche Regulierung der Verschwendung auch hierzulande entgegenwirken?
Müll ist nicht gleich Müll
Der Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) bringt viele Verbraucher dazu, Lebensmittel wegzuwerfen oder in den Regalen der Supermärkte stehen zu lassen. Und das, obwohl das MHD besonders bei langlebiger Ware nicht von großer Bedeutung ist. Doch humanitäre Einrichtungen wie der Verein Berliner Tafel setzen sich ehrenamtlich dafür ein, dass genießbare Lebensmittel, die aus unterschiedlichen Gründen aus dem Verkauf genommen worden sind, dennoch für einen guten Zweck verwendet werden. In Zusammenarbeit mit den Großhändlern wird täglich morgens Lebensmittel für die Tafel gesammelt.
Die Idee aus Frankreich finde ich grundsätzlich gut. Es muss dann natürlich geguckt werden, dass gleichzeitig klar wird, dass es keine Müllentsorgung über die karitativen Einrichtungen wird. – Sabine Werth, ehrenamtliche Vorsitzende der Berliner Tafel
Kann die Spendenpflicht aus Frankreich auch hierzulande funktionieren? Oder birgt die Pflicht die Gefahr, dass Großhändler in der Spende eine günstige Entsorgung schlechter Lebensmittel sehen? Wie sehr die Spendenpflicht tatsächlich zu einer Regulierung der Lebensmittelverschwendung führt, fragt detektor.fm-Moderator Alex Hertel die Vorsitzende der Berliner Tafel, Sabine Werth.
Redaktion: Hannah Ziegler