Teure Kirchentage
Die Kirchentage werden jedes Jahr teurer. Auffällig ist, dass der Anteil der Kirche dabei immer niedriger wird. In den letzten Jahren ist der Anteil der Steuerzahler immer größer geworden. Außerdem verschlingen offenbar besonders evangelische Kirchentage viel Geld. So haben beispielsweise zuletzt im Mai 2017 die Stadt Leipzig und das Land Sachsen fast 60 Prozent der Veranstaltung bezahlt. Oft bekommt die Öffentlichkeit von den Subventionen nicht viel mit.
Früher wurde nie im Stadtrat diskutiert. Der Antrag wurde gestellt, die Mehrheiten waren immer da. Antrag durchgewunken: In wenigen Sekunden wurden da Millionenbeträge durchgewunken. – David Farago, Initiator der Kunstaktion „Das 11. Gebot“
Wenig Besucher
Der Anteil der Kirche am diesjährigen Kirchentag in Leipzig, könnte sogar noch geringer ausfallen als bisher gedacht. Denn die Veranstaltungen waren nicht besonders gut besucht. Zu Beginn der Veranstaltung sind nur 10.000 statt der erwarteten 30.000 Dauerkarten verkauft worden. In anderen Städten gibt es ähnliche Entwicklungen. Auch das Lutherjahr lockt beispielsweise bisher weit weniger Besucher als gedacht.
Das 11. Gebot
„Du sollst deinen Kirchetag selbst bezahlen“, so lautete der Slogan einer Kunstaktion, die sich gegen Subventionen für die Kirche ausspricht. Mit verschiedenen Initiativen wollen die Mitglieder auf die hohe Staatsbeteiligung aufmerksam machen. Ihre Kritik:
Die Politik hat das nicht zu finanzieren, denn wir haben laut Grundgesetz eine Trennung zwischen Staat und Kirche. – David Farago
In den vergangenen Jahren sind die Initiatoren beispielsweise bei den Kirchtagen selbst vor Ort gewesen. Seit kurzem treten sie aber auch schon im Vorfeld an Stadträte heran und wollen damit zumindest eine Diskussion anregen. Für den Kirchentag in Leipzig fordert die Aktionisten-Gruppe eine Rückzahlung der Steuergelder.
Warum die Künstler die Subventionen kritisieren, hat David Farago im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer erklärt. Er ist Initiator der Kunstaktion „Das 11. Gebot – Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen!“.