Ausbeutung = Harte Arbeit + keine Bezahlung
Hanau im Rhein-Main-Gebiet bekommt eine neue Wohnsiedlung. Am Bau im Lehrhöfer Park in Hanau sind Männer aus Bulgarien beschäftigt – jedoch ohne Arbeitsvertrag. Die Wanderarbeiter werden für ihre Arbeit kaum bis gar nicht bezahlt. Wer für diese Ausbeutung verantwortlich ist, ist dabei aber unklar. Denn dahinter verbirgt sich ein undurchsichtiges System.
Da sind häufig Hintermänner, Arbeitsvermittler am Werk. Die Verantwortung für die Beschäftigten wird nicht übernommen. Die Firmen, die – zumindest gemäß Papier – entlang der Auftragskette auftauchen, haben häufig auch Strohmänner als Geschäftsführer. – Ivan Ivanov, Beratungsstelle „Faire Mobilität“ in Hessen
„Sie vertrauen ihren Arbeitgebern“
Die Situation in Hanau ist längst kein Einzelfall. Billige Arbeitskräfte aus Osteuropa sind sehr gefragt. Aufgrund ihrer wirtschaftlichen Not kommt es bei ausländischen Wanderarbeitern immer wieder zu unterbezahlter Schwarzarbeit.
Das Lohngefälle zwischen Ost- und Westeuropa ist immer noch sehr groß. Deswegen begeben sich auch viele Menschen nach Westeuropa, um nach Arbeit zu suchen. Und diese Menschen sind leider sehr anfällig für ausbeuterische Verhältnisse, weil ihre Sprachkenntnisse nicht so gut sind und weil sie sich mit den wesentlichen rechtlichen Bestimmungen hier in Deutschland nicht gut auskennen. – Ivan Ivanov
Was kann man gegen die Ausbeutung osteuropäischer Wanderarbeiter tun? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Barbara Butscher mit Ivan Ivanov. Er arbeitet für die Beratungsstelle „Faire Mobilität“ in Hessen.
Redaktion: Irma Klundt