Die Umgebung des U-Boot-Bunkers „Valentin“ hat sich 1999 in einen grausamen Tatort verwandelt: Das junge Ehepaar Serif Alpsozman (23 Jahre) und Ayse Dizim (24 Jahre) lagen ermordet im Schlick. Sie erstickt, er mindestens elf mal totgeschlagen und mehrfach überfahren. Wie es zu solch einem brutalen Mord kommen konnte, wird ziemlich schnell ersichtlich.
Warum kam es vor 14 Jahren zum Bunkermord?
Serif Alpsozman war damals Mitglied der PKK, der kurdischen Arbeiterpartei. Er wurde bei Protesten gegen die türkische Regierung querschnittsgelähmt – und danach als Kriegsheld gefeiert. Schließlich kam er in Bremen unter – und verliebte sich in die Tochter des Hauses. Ein Verstoß gegen die strengen Regeln der PKK.
Anstatt sich zu trennen, heiraten die damals Mitte 20-Jährigen und ziehen sich weitestgehend aus dem öffentlichen Leben zurück. Doch nicht genug. In der Nacht Ende August 1999 werden sie dann aus ihrer Wohnung verschleppt und schließlich am U-Boot-Bunker von PKK-Funktionären ermordet.
Warum kamen die Helfershelfer bis heute davon?
Während die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft hinsichtlich der Hauptverdächtigen schnell im Hauptprozess umgesetzt wurde, kam es bis heute nicht zu einem Prozess der Helfershelfer, denjenigen vier Angeklagten, die der Beihilfe des Mordes beschuldigt werden. Laut Anklageschrift handelt es sich um vier Männer, die in Syrien beziehungsweise der Türkei geboren wurden. Sie sollen unter anderem die Tatkleidung beseitigt und die Opfer zum Tatort transportiert haben.
Doch die Anklageschrift ist lang, womöglich zu lang: 100 Stehordner und 130 Zeugen wären zu berücksichtigen. Der unbearbeitete Zustand der Anklageschrift, der durch das Regionalmagazin von Radio Bremen buten un binnen deutlich geworden ist, zieht sich mittlerweile seit 14 Jahren. Deshalb wird jetzt der Vorwurf der Strafvereitelung laut.
Ob es nach all den Jahren nun doch noch zu einem Prozess kommen wird, darüber haben Christian Bollert und Lisa Kettwig gesprochen.