Die einen nennen es Bürgerticket – das klingt ganz noch sympathisch. Bei den anderen heißt es Zwangsticket – und das klingt schon weniger nett.
Es geht um die Idee, jeden Einwohner einer Stadt eine bestimmte Summe im Monat zahlen zu lassen. Im Gegenzug darf der dann Busse und Bahnen ohne Fahrschein unbegrenzt benutzen. In Deutschland ist das kein Thema – bisher.
Bürgerticket für die einen, Zwangsticket für die anderen?
Nun hat der Chef des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes hat diese Idee ins Spiel gebracht. Jeder Einwohner in Leipzig, Halle und den Gemeinden ringsherum soll 20 Euro monatlich bezahlen. Dafür sind dann die Busse und Bahnen im MDV von allen immer und ohne Ticket benutzbar.
Der Vorschlag hat sofort eine heftige Diskussion ausgelöst. Zu Recht? Was eine solche Idee für Vorteile hätte, welche Nachteile bestehen und ob man dem kränkelnden Nahverkehr vielleicht wirklich nur so auf die Sprünge helfen kann, darüber sprechen wir mit Hartmut Topp. Er ist Stadtplaner, beschäftigt sich mit Mobilitätskonzepten und hat in dieser Funktion auch schon die UN beraten.