Chemnitz im Herbst
Im vergangenen Herbst hat die Stadt Chemnitz mit fremdenfeindlichen Übergriffen Schlagzeilen gemacht. Im Zuge einer Demonstration machten Rechtsradikale Jagd auf Menschen, die sie für Ausländer hielten. Auslöser für die Demonstration war der gewaltsame Tod eines jungen Mannes. Mehrere rechte Gruppierungen suchten die Schuld anschließend bei Geflüchteten und stilisierten das Opfer zum Märtyrer. Dabei gibt es bis heute keine klaren Erkenntnisse zum Tathergang.
Ein Konzert für Toleranz und Offenheit
Als Reaktion auf diese Ereignisse haben mehrere deutsche Bands ein großes Konzert in der Stadt veranstaltet. Im Rahmen der Veranstaltung haben dann zehntausende Menschen für eine tolerante und weltoffene Gesellschaft demonstriert. Das Konzert erregte große Aufmerksamkeit und hat zu zahlreichen Solidaritätsbekundungen geführt.
Trotzdem war den Organisatoren klar, dass mit Musik alleine keine Veränderung erzielt werden kann. Entsprechend hat Bundesfamilienministerin Franziska Giffey im Zusammenhang mit den Vorkommnissen zu mehr zivilgesellschaftlichem Engagement aufgerufen und die Förderung von Vereinen vor Ort in Aussicht gestellt.
Rassismus ist Alltag. Es ist ganz normal, dass man Ausgrenzung erlebt oder Schimpfworte hört. – Meytham Jabar Abdulhassan, Café International in Chemnitz
Über die aktuelle Situation in Chemnitz hat detektor.fm-Moderatorin Eva Morlang mit Meytham Jabar Abdulhassan gesprochen. Er leitet das Café International, einen Treffpunkt für Asylbewerber, Asylbewerberinnen und Geflüchtete.
Redaktion: Florian Lehmann