Das Konzept
Vorbild für den ersten Heilwald im Ostseebad Heringsdorf auf Usedom sind spezielle Heilwälder in Japan. Dort betreibt man schon länger besonders gestaltete Waldflächen, die gut für die Gesundheit sein sollen. Das Projekt wurde mit 1,4 Millionen Euro des Bundeslands Mecklenburg-Vorpommern und Geldern von der EU möglich gemacht.
In den Wäldern wurden Sensorik- und Motorikpfade, Orte der Stille, ein Poesiepfad und familienfreundliche Angebote eingerichtet. Auch Fitnessfreunde kommen dabei nicht zu kurz. Ihnen steht zum Beispiel eine Kletterwand oder verschiedene Balance-Übungen zur Verfügung. Da der Heilwald über bestimmte Wege barrierefrei gestaltet ist, können auch Menschen mit Behinderung diesen nutzen. Die Verbindung aus dem See- und Waldklima sowie die verschiedenen Aktivitäten sollen eine positive Wirkung auf Geist und Körper haben. Wem das alles zu viel ist, der kann immer noch den ganz normalen Waldweg nutzen.
Das ist bei uns ganz tief gespeichert. Dass das ein Rückzugsort ist. Ein Ort, wo man mit sich und in der Authentizität des Lebensraumes sein kann.— Arnulf Josef Hartl, Paracelsus Universität Salzburg
Digital Detox
Ein dauernd klingelndes Handy sorgt nicht unbedingt für Entspannung. Deswegen herrscht im Kur- und Heilwald die ausdrückliche Empfehlung, das Smartphone auch mal auszuschalten. Digital Detox sozusagen. Der Wald ist somit vor allem ein Ort der Stille, an dem der Stress des Alltags zurückgelassen werden soll.
Darüber hinaus birgt der Wald jedoch auch die Möglichkeit für thematische Veranstaltungen wie „Mystik im Wald“, „Picknick im Grünen“ oder Konzerte. Unter anderem mit diesem Konzept möchte Mecklenburg-Vorpommern ein „Gesundheitsland“ werden. Drei weitere Gesundheitswälder sind bereits in Planung.
Ob sich der Heilwald auf Usedom tatsächlich so erholsam anfühlt und wie er sich von anderen Wäldern unterscheidet, das hat detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer im Gespräch mit Joachim Dresdner herausgefunden.
Redaktion: Lara-Lena Gödde