„Meine Schreibmaschine ist nie abgestürzt!“
Unsere Eltern und auch Großeltern haben uns wohl in den meisten Fällen das Wichtigste fürs tägliche Überleben mitgegeben. Aber eines hat die junge Generation voraus: Als „Digital Native“ ist sie mit dem Internet aufgewachsen. Die Bedienung von Laptop und Smartphone ist für sie so normal wie Wäschewaschen und Autofahren.
Und so häufen sie sich seit Jahren: die Schmunzel-Geschichten von Eltern und Großeltern, deren PC nur noch große Buchstaben schreibt, E-Mails immer alle löscht oder einfach nicht mehr angeht. Man kann diese Probleme kaum verübeln. Die intuitiven Bedienungsoberflächen sind nämlich nicht immer selbsterklärend.
Alt lernt von jung
Am Friedrich-Ebert-Gymnasium in Bonn gibt es für diese und noch viele weitere Probleme ein Projekt, das helfen will. Es nennt sich EULE und bringt Schüler und Rentner zusammen. EULE steht dabei für Erleben, Unterrichten, Lernen und Experimentieren. Senioren können sich hier kostenlos von Schülern unterrichten lassen.
Die Schüler bringen den interessierten Senioren alles bei, was mit dem Internet und digitalen Medien zu tun hat. Von der Bedienung des Computers bis hin zur Fotobearbeitung und dem Buchen der Ferienreise. Die Themen, die die Schülerlehrer anbieten, sind ganz individuell auf die Senioren angepasst.
Wir haben sogar viele Rentner, die inzwischen manche Schüler überflügeln und dann eigene Wege gehen. – Christine Wurster, Projektbeauftragte Lehrerin vom Friedrich-Ebert-Gymnasium in Bonn
Das Projekt gibt es schon seit über zehn Jahren. Es ist in Kooperation mit der Bürgerstiftung Bonn ins Leben gerufen worden. Den Erfolg erklärt sich die zuständige Lehrerin unter anderem dadurch, dass es sich nicht um einen klassischen Computer-Frontalunterricht handelt, sondern fast eine 1:1-Betreuung stattfindet.
detektor.fm-Moderatorn Sara Steinert hat mit Christine Wurster darüber gesprochen, wie erfolgsversprechend der Unterricht ist und woher ihre Schüler die Motivation dafür nehmen.