„Wind Nord/Ost, Startbahn null-drei, bis hier hör‘ ich die Motoren …“. So klingt der Soundtrack zum Traum von großer Freiheit. Allerdings nur für Liedermacher und die, die sich selbst über den Wolken befinden. Für diejenigen, die auf dem Boden bleiben, gibt es dafür einen weniger romantischen Begriff: Fluglärm.
Und je näher sich das Zuhause an Startbahn null-drei befindet, desto lästiger ist der Lärm. Davon wiederum können die Frankfurter ein Lied singen. Die Bürgerinitiative Frankfurt-Sachsenhausen fordert unter anderem ein achtstündiges Nachtflugverbot, die Schließung der Nord-West-Landebahn und eine Begrenzung der Flugbewegungen auf maximal 380.000 pro Jahr.
Das ist auch das, was die Bürgerinitiativen kritisieren: Sie sagen, Frankfurt ist zu laut, von Frankfurt aus sollten nur noch die starten, die auch wirklich von hier aus starten wollen, und man sollte nicht erst mal alle einsammeln. – Jutta Rippegather, Journalistin
Fluglärm durch Kurzstreckenflüge
Dafür sammelt die Initiative Informationen. Eine Arbeitsgruppe zur Flugbeobachtung hat jetzt errechnet, dass über ein Viertel der Flüge von und nach Frankfurt über sehr kurze Strecken gehen. Diese Strecken könnten gerade im Inland auch mit der Bahn bewältigt werden.
Flugzeug und Zug in einem Boot
Dafür braucht es allerdings die Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Vor allem müssten sich zwei konkurrierende Verkehrsunternehmen ins selbe Boot setzen. Mit kombinierten Tickets machen Lufthansa und Bahn immerhin schon gemeinsame Sache: Die Bahn darf die Passagiere bis zum Flughafen fahren, dort steigen sie in Maschinen der Lufthansa um. Ob die Fluggesellschaft aber bereit ist, ihre Kurzreisenden ganz an die Bahn abzugeben?
Über den Frankfurter Fluglärm hat detektor.fm-Moderatorin Isabelle Woop mit Jutta Rippegather gesprochen. Sie hat sich für die Frankfurter Rundschau mit dem Thema beschäftigt.
Redaktion: Sophia Spyropoulos