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Stadtgespräch | Rodung im Hambacher Forst

Braunkohle oder Wald

Ein Großteil des Hambacher Forsts wurde schon für den Kohleabbau geopfert. Nun will der Energiekonzern RWE die Rodungen fortsetzen. Doch der BUND hat dies vorerst gestoppt. Wie geht es im Streit um den Wald weiter?

Hambacher Forst bald ohne Forst?

Seit den 70er-Jahren fördern Bergbauunternehmen in Hambach Braunkohle. Dafür ist der Hambacher Forst massiv gerodet worden: Von der ursprünglichen Fläche des Waldes sind nur noch 10 Prozent übrig.

Die Betriebsdauer des Tagebaus läuft bis 2040. Daher will RWE Power, eine Tochtergesellschaft des Energiekonzerns RWE, noch mehr Bäume fällen, um die Fördergebiete auszudehnen. Seit Jahren protestieren Umweltschützer gegen den Kohleabbau und weitere Rodungen im Hambacher Forst.

Es ist ja wirklich ein Anachronismus, wenn eine Landesregierung und RWE Power nach dem Motto ‚Augen zu und durch‘ verfährt, während die ganze Nation über den Kohleausstieg debattiert. – Dirk Jansen, Sprecher des BUND in Nordrhein-Westfalen

Die Rodungen werden gestoppt

Am letzten Freitag hat das Verwaltungsgericht Münster entschieden, dass RWE die Rodungen fortsetzen kann. Gleich am folgenden Montag hat der Energiekonzern bereits die ersten Bäume abtransportiert.

Daraufhin hat der BUND eine sogenannte Zwischenentscheidung beantragt. Das Verwaltungsgericht hat festgelegt, dass die Rodungen eingestellt werden müssen, bis das Oberverwaltungsgericht über den Fall entscheidet. Eine Zwischenentscheidung sei notwendig, damit irreversible Zustände vermieden werden.

Der Protest geht weiter

Bis heute harren knapp 200 Aktivisten in Baumhäusern im Hambacher Wald aus. Der Streit zwischen Umweltschützern und Polizei eskaliert teilweise. So hatten die Gegner der Rodungen Nagelbretter dabei, gleichzeitig wird der Polizei vorgeworfen, mit Pfefferspray gegen friedliche Demonstranten vorgegangen zu sein.

Der Druck auf die Landesregierung wächst weiter. Der BUND fordert, dass sich Ministerpräsident Armin Laschet in den Fall einschaltet. Gleichzeitig beschäftigt sich auf Initiative der Grünen der Landtag von NRW am Donnerstag mit dem Thema.  Abschließend geklärt ist der Streit um den Hambacher Wald nicht.

Ich befürchte, dass Armin Laschet die Augen vor der Notwendigkeit verschließt und auch wieder wie immer in der Vergangenheit zu Gunsten der RWE Power AG entscheiden wird. – Dirk Jansen

Wie es um den Hambacher Forst steht und wie sich der Konflikt mit RWE weiter entwickelt, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop mit dem Sprecher des BUND in Nordrhein-Westfalen, Dirk Jansen gesprochen.

Dirk Jansen - ist Sprecher des BUND in Nordrhein-Westfalen.

ist Sprecher des BUND in Nordrhein-Westfalen.
Was nicht sein darf, ist, dass RWE jetzt Fakten schafft. Denn es kann gut sein, dass wir letztendlich Recht bekommen, aber der Wald weg ist und stattdessen da ein 400 Meter tiefes Loch ist.Dirk Jansen
Das Stadtgespräch | Hambacher Forst 06:19

Redaktion: Rewert Hoffer

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