Der Hund verrichtet seine Notdurft und keiner hat’s gesehen? Liegen lassen und schnell weiter, denn was keiner sieht, kann auch nicht bestraft werden. Damit könnte bald Schluss sein. Der bayerische Kommunalpolitiker Richard Progl will in München das Problem der Verschmutzung durch Hundekot auf besondere Weise lösen: Mittels DNA-Analysen sollen die Herrchen aufgespürt werden, die die Häufchen ihrer Hunde nicht beseitigen.
In einer DNA-Datenbank sollen sämtliche Münchner Hunde gelistet werden. Findet sich ein herrenloser Haufen, findet der Kontrolldienst den Besitzer – so die Hoffnung. Gegen diesen soll dann ein saftiges Bußgeld verhängt werden, welches auch die Kosten für die Kontrollen und die DNA-Untersuchung decken soll.
Neapel als Vorbild
Vorbild des bayerischen Politikers ist die Stadt Neapel. Dort hat im vergangenen Jahr allein die Ankündigung eines Hunde-DNA-Registers zu sauberen Straßen geführt. Und auch die Stadt London will nachlässigen Hundebesitzern ab dem kommendem Jahr mittels DNA-Test auf die Spur kommen. Die eigens für die Hundekot-Jagd entwickelte Datenbank „PooPrints“ aus den USA könnte die Grundlage der Pilotprojekte sein.
Bald Pooprint-Pflicht?
In München liegen die Bußgelder für das Nichtentfernen von Hundekot zwischen 75€ und 500€ – und damit ohnehin über dem Bundesdurchschnitt. Es bleibt offen, wie teuer die Bußgelder nach Einführung der DNA-Untersuchung werden. Ob Hundebesitzer dann bald auch Erbgutanalysen für Pferde und Katzen fordern, wird sich ebenfalls noch zeigen.
Müssen Hunde in München also auch bald einen „Pooprint“ abgeben? Das fragt detektor.fm-Moderatorin Teresa Nehm den Stadtrat Richard Progl. Von ihm stammt der Vorschlag zur Einführung einer Hundekot-DNA-Analyse in München.
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Redaktion: Julia Jirmann