Die Leipziger Erinnerungskultur
Im Herbst 1989 haben die Montagsdemonstrationen in Leipzig stattgefunden. Durch diese Friedliche Revolution ist schließlich die Mauer gefallen. In Leipzig erinnert das jährliche Lichtfest an die Revolution. Zur Erinnerungskultur gehört aber auch die Runde Ecke, eine Stasi-Gedenkstätte, die über Funktion und Arbeit des Ministeriums für Staatssicherheit aufklärt. Nun aber wächst die Kritik an der Runden Ecke, eine Recherche des Leipziger Stadtmagazins kreuzer hat die Debatte angestoßen. Und das ausgerechnet im 30. Jubiläumsjahr der Revolution.
Es gibt sehr viele Konfliktfelder um das Museum in der Runden Ecke. Alle, mit denen wir gesprochen haben, hatten so ein Unbehagen. – Britt Schlehahn, Redakteurin beim kreuzer
Zeitzeugen reichen nicht mehr aus
Die kreuzer-Redakteure Britt Schlehahn und Tobias Prüwer bemängeln die fehlende Modernität und Objektivität in der Gedenkstätte. Archive würden nicht richtig aufgearbeitet und Geschichte „mit dem Pritt-Stift“ vermittelt. Auch nach 30 Jahren sind vor allem Ausstellungsstücke und Informationen von Zeitzeugen der Revolution zu finden. Einen anderen Blickwinkel, etwa den eines neutralen Historikers, gibt es nicht.
Das heißt, 30 Jahre später gibt es immer noch keinen Zugriff auf alle Fakten und Sichtweisen. – Britt Schlehahn
Wieso die Stasi-Gedenkstätte Runde Ecke in Leipzig genau in der Kritik steht und wie Erinnerungskultur verbessert werden kann, bespricht detektor.fm-Moderator Philipp Weimar mit der kreuzer-Autorin Britt Schlehahn.
Redaktion: Alina Metz