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Auch auf anderen deutschen Weihnachtsmärkten gelten seit dem Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz erhöhte Sicherheitsvorkehrungen. Foto: John MacDougall | AFP
Bild: John MacDougall | AFP

Stadtgespräch | Mobile Sperre auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt

500 Mal vor und zurück

Um die Sicherheit auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt zu gewährleisten, müssen Polizisten eine eintönige Aufgabe in Kauf nehmen. Sie bilden mit Polizeifahrzeugen eine mobile Schranke, die den ganzen Tag vor- und zurückfährt.

Mobile Sperreinrichtung auf dem Weihnachtsmarkt

In vielen Städten zieht sich der Weihnachtsmarkt vor allem durch die verwinkelte Innenstadt. In Leipzig geht er aber auch etwas darüber hinaus, bis auf den ziemlich offenen Augustusplatz. Dort kann man dieser Tage ein kurioses Schauspiel beobachten: Ein Polizeifahrzeug steht mitten auf den Gleisen der Straßenbahn. Nähert sich eine Tram, fährt das Auto kurz vor und anschließend wieder zurück.

Dies geschieht mehr als 500 mal am Tag, denn der Augustusplatz ist einer der zentralen Knotenpunkte für den öffentlichen Nahverkehr. Das Manöver wird im Rahmen des Sicherheitskonzeptes für den Leipziger Weihnachtsmarkt durchgeführt. Wie überall in Deutschland ist das eine Reaktion auf die Gefahr möglicher Terroranschläge. Auslöser der erhöhten Sicherheitsvorkehrungen ist das Attentat auf den Berliner Breitscheidplatz vom 19. Dezember 2016.

Vermutlich hält auch ein Streifenwagen einen 40-Tonner nicht komplett auf, aber er wird seine Weiterfahrt zumindest soweit verhindern können, dass kein noch größerer Schaden entsteht. – Andreas Löpki, Polizeidirektion Leipzig

Eine absurde, aber notwendige Aktion

Die Beamten wechseln sich in jeweils zwei Schichten von fünf Leipziger Polizeirevieren beim Manövrieren der mobilen Schranke ab. Mit der leicht absurd wirkenden Aktion hat es die Leipziger Polizei sogar in die sozialen Medien geschafft:

Dort schmunzelt man allerdings eher darüber, denn die Aufgabe wirkt auf den ersten Blick stupide. Trotzdem sei die Aktion notwendig, um das Risiko eines Anschlages zu minimieren.

Vielen der Lästermäuler, Besserwisser und Naseweiße mangelt es ein wenig an Hintergrundwissen und auch an einem adäquaten Alternativvorschlag. Insofern sehen wir uns der Kritik da sehr sehr gelassen ausgesetzt. – Andreas Löpki

Über die ungewöhnliche Aktion der Leipziger Polizei hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit Andreas Löpki gesprochen. Er ist Sprecher der Polizeidirektion in Leipzig.

Andreas Löpki - ist Sprecher der Polizeidirektion Leipzig.

ist Sprecher der Polizeidirektion Leipzig.
Und das ist eben auch Auftrag der Polizei: Es geht nicht nur darum, etwas komplett im Keim zu ersticken. Das schaffen wir damit bei weitem nicht […]. Es geht darum, Gefahren zu minimieren, und das ist hier der Fall.Andreas Löpki
Stadtgespräch | Sicherheit auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt 05:38

Redaktion: Lara-Lena Gödde

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