Mobile Sperreinrichtung auf dem Weihnachtsmarkt
In vielen Städten zieht sich der Weihnachtsmarkt vor allem durch die verwinkelte Innenstadt. In Leipzig geht er aber auch etwas darüber hinaus, bis auf den ziemlich offenen Augustusplatz. Dort kann man dieser Tage ein kurioses Schauspiel beobachten: Ein Polizeifahrzeug steht mitten auf den Gleisen der Straßenbahn. Nähert sich eine Tram, fährt das Auto kurz vor und anschließend wieder zurück.
Dies geschieht mehr als 500 mal am Tag, denn der Augustusplatz ist einer der zentralen Knotenpunkte für den öffentlichen Nahverkehr. Das Manöver wird im Rahmen des Sicherheitskonzeptes für den Leipziger Weihnachtsmarkt durchgeführt. Wie überall in Deutschland ist das eine Reaktion auf die Gefahr möglicher Terroranschläge. Auslöser der erhöhten Sicherheitsvorkehrungen ist das Attentat auf den Berliner Breitscheidplatz vom 19. Dezember 2016.
Vermutlich hält auch ein Streifenwagen einen 40-Tonner nicht komplett auf, aber er wird seine Weiterfahrt zumindest soweit verhindern können, dass kein noch größerer Schaden entsteht. – Andreas Löpki, Polizeidirektion Leipzig
Eine absurde, aber notwendige Aktion
Die Beamten wechseln sich in jeweils zwei Schichten von fünf Leipziger Polizeirevieren beim Manövrieren der mobilen Schranke ab. Mit der leicht absurd wirkenden Aktion hat es die Leipziger Polizei sogar in die sozialen Medien geschafft:
Dort schmunzelt man allerdings eher darüber, denn die Aufgabe wirkt auf den ersten Blick stupide. Trotzdem sei die Aktion notwendig, um das Risiko eines Anschlages zu minimieren.
Vielen der Lästermäuler, Besserwisser und Naseweiße mangelt es ein wenig an Hintergrundwissen und auch an einem adäquaten Alternativvorschlag. Insofern sehen wir uns der Kritik da sehr sehr gelassen ausgesetzt. – Andreas Löpki
Über die ungewöhnliche Aktion der Leipziger Polizei hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit Andreas Löpki gesprochen. Er ist Sprecher der Polizeidirektion in Leipzig.
Redaktion: Lara-Lena Gödde