Nachtmanager für Sicherheit und Ordnung?
Besonders im Sommer halten sich viele Menschen nachts gerne etwas länger draußen auf. Das führt oft zu Konflikten zwischen den Anwohnern und Feiernden. Um zu einer einvernehmlicheren Konfliktlösung zu verhelfen, hat die Stadt Augsburg seit kurzem zwei Nachtmanager. Deren Ziel ist es, das Vertrauen beider Konfliktparteien zu gewinnen, um die Streitigkeiten ohne Polizei oder dem Ordnungsamt zu lösen. Die Nachtmanager werden an belebten Orten der Stadt eingesetzt, die an Wohngebiete grenzen. Dort können sie die Feiernden direkt ansprechen. Anwohner können sie aber auch telefonisch erreichen.
Es ist ein klassischer Peer-to-Peer Ansatz, also miteinander kommunizieren auf Augenhöhe. Um erstmal zu sensibilisieren, dass halt die Mucke aus dem Handy einfach stören kann. – Dirk Wurm, Referent für Ordnung der Stadt Augsburg
Sollten die Feiernden nicht für eine Einigung bereit sein, müsse das Ordnungsamt oder die Polizei eingeschaltet werden.
Amsterdams Nachtbürgermeister
Amsterdam hat eine ähnliche Idee bereits vor mehreren Jahren ins Leben gerufen. Der sogenannte Nachtbürgermeister tritt aber nicht nur als Vermittler, sondern auch als Sprachrohr für die Feiernden auf. Zu den Aufgaben gehört unter anderem, die Nachtszene noch weiter voranzutreiben und attraktiver zu gestalten. Um das zu ermöglichen, werden verschiedene Veranstaltungen organisiert. Das Konzept weist Erfolg auf. Seit der Einführung gibt es in der niederländischen Stadt weniger Schlägereien und Lärmbeschwerden. Auch Clubs profitieren davon und dürfen immer öfter rund um die Uhr öffnen. Inzwischen gibt es einen solchen Nachtbürgermeister auch in Mannheim.
Nun also auch in Augsburg – aber wie sieht die Arbeit dann im Alltag aus? detektor.fm-Moderatorin Yvi Strüwing spricht mit Dirk Wurm darüber. Er ist Referent für Ordnung in Augsburg.