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Die Stadt Oldenburg testet das Projekt „Gemeinde-Notfallsanitäter“, damit Notärzte mehr Zeit für lebenswichtigen Fälle haben. Foto: Tobias Arhelger | shutterstock
Bild: Tobias Arhelger | Shutterstock.com

Stadtgespräch | Notfallsanitäter entlasten Notärzte

„Viele Menschen wissen nicht, wohin mit ihrem Anliegen“

Damit Notärzte mehr Zeit für lebensbedrohliche Fälle haben, testet die Stadt Oldenburg ein Projekt. Speziell ausgebildete Gemeinde-Notfallsanitäter sollen die steigende Zahl von Rettungswagen-Einsätzen verkleinern.

Notärzte nur für lebensbedrohliche Einsätze

Bei Rettungseinsätzen zählt jede Minute. Wenn die Notärzte rechtzeitig kommen, kann das Leben retten. Aber die Notfallmedizin in Deutschland ist überlastet. Und häufig wird der Notarzt gerufen, wenn es medizinisch gar nicht notwendig ist. Oft bedarf es nur hausärztlicher Hilfe oder Hilfe bei der Pflege. Das betrifft etwa ein Drittel aller Einsätze. Den Notrufzentralen bleibt aber nichts anderes übrig, als dennoch einen Krankenwagen zu schicken.

Viele Menschen wissen nicht, wohin mit ihrem Anliegen. – Dr. Daniel Overheu vom Klinikum Oldenburg

Damit Notärzte mehr Zeit für lebensbedrohliche Fälle haben, testet die Stadt Oldenburg ein zweijähriges Projekt. Die Landkreise Cloppenburg, Vechta und Ammerland beteiligen sich auch daran. Speziell ausgebildete Gemeinde-Notfallsanitäter sollen die  Rettungswagen-Einsätze verringern, indem sie sich um die weniger bedrohlichen Fälle kümmern.

Trotzdem 112 wählen?

Aber wie genau funktioniert das dann im Alltag? Ruft man, wenn etwas passiert ist, trotzdem die Notrufzentrale an und die vermittelt einen dann? Oder muss man eine bestimmte Telefonnummer wählen?

Für denjenigen, der als Patient unmittelbar betroffen ist, ist nichts anders. Er wird genauso versorgt, wie bei jedem anderen rettungsdienstlichen Einsatz auch. Nur die Ressource, die zum Einsatz kommt, die ist eine andere. – Daniel Overheu

Gemeinde-Notfallsanitätern den Rücken stärken

Das Projekt soll Rettungseinsätze minimieren und somit auch die Kosten senken. Ins Leben gerufen haben es die Feuerwehr, das Deutsche Roten Kreuz und der Malteser Hilfsdienst. Die Krankenkassen finanzieren das Projekt, während es das Klinikum Oldenburg wissenschaftlich untersucht.

Dr. Daniel Overheu ist Oberarzt, unter anderem für Notfallmedizin, im Klinikum Oldenburg. Mit ihm hat detektor.fm-Moderatorin Bernadette Huber über das Projekt Gemeinde-Notfallsanitäter gesprochen.

Dr. Daniel Overheu - ist Oberarzt der Universitätsklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerztherapie und Ärztlicher Leiter der Telemedizin in Oldenburg.

ist Oberarzt der Universitätsklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerztherapie und Ärztlicher Leiter der Telemedizin in Oldenburg.
Es gibt viele Situationen, in denen […] nicht der Rettungswagen als rollende Intensivstation mit Blaulicht hinfahren muss. Sondern, da muss jemand hin, der Strukturen und Organisation vor Ort kennt und der helfen kann, im Sinne von Sich-Kümmern kann.Dr. Daniel Overheu
Stadtgespräch | Gemeinde-Notfallsanitäter 07:09

Redaktion: Helene Mardicke

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