Problem der Bausubstanz
In der Hansestadt Bremen gibt es viele Brücken, die über die Weser führen. Eine davon ist die 50 Jahre alte Stephanibrücke, die die Stadtteile Neustadt und Stephaniviertel verbindet. Diese Verkehrsader wird von Autos und Lastwagen stark befahren. Zusätzlich überqueren auch Fußgänger und Radfahrer den Fluss über die Stephanibrücke. Inzwischen haben Experten jedoch festgestellt: Die Bausubstanz ist marode und Renovierungsarbeiten sind dringend notwendig. Deshalb werden nun bestimmte rechtliche Bedingungen erfüllt. Zum einen dürfen Lastwagen nicht überholt werden, zum anderen ist der Radweg der Brücke teilweise gesperrt – weil sonst zu viel Gewicht auf der Brücke lastet. Lastwagen dürfen weiterhin ungehindert passieren. Bemerkenswert ist auch, dass die Absperrungen mehrere Tonnen wiegen und somit die Konstruktion kaum entlastet sein kann.
Brücke in Bremen erregt Aufmerksamkeit
Nach mehreren Berichten in der regionalen Presse hat unter anderem das Satiremagazin extra3 auf die kuriose Situation in Bremen aufmerksam gemacht. Anschließend hat sich die Berichterstattung in ganz Deutschland verbreitet. Die Behörden der Hansestadt sind inzwischen genervt von den negativen und Berichten über die sogenannte „Bremer Mathematik“. Einige Fakten seien nicht korrekt dargestellt worden.
Rechtliche Vorschriften erfüllen
Schließlich geht es in dem vorliegenden Fall vor allem darum, rechtliche Rahmenbedingungen zu erfüllen. In Bremen versuchen die Behörden somit einem tragischen Ernstfall zuvorzukommen. Sollte es zu Problemen mit der Konstruktion kommen, kann die Stadt sich durch die erfüllten Vorschriften vor möglichen Klagen schützen.
Es geht auch nur um den einen ernst zu nehmenden und rein theoretischen Fall, dass in einem Moment 3.000 Menschen auf der Brücke sein sollten. Und für diesen Fall gibt es eine rechtliche Vorschrift. – Pascal Faltermann, Weser-Kurier
Pascal Faltermann ist Journalist beim Bremer Weser-Kurier und hat über die Absperrungen und geplanten Baumaßnahmen an der Stephanibrücke berichtet. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop erklärt er, wie in Bremen die bundesweite Aufmerksamkeit der Medien für Unmut bei den Behörden sorgt.