Plötzlich kein Trinkwasser mehr
Für die meisten Menschen hierzulande ist es eine Selbstverständlichkeit: Dreht man den Wasserhahn auf, fließt Wasser. Doch in Teilen der Samtgemeinde Harsefeld in Niedersachsen blieben die Hähne am vergangenen Wochenende ohne Vorwarnung trocken. Was ist da passiert?
Tatsächlich hat es in weiten Teilen von Niedersachsen in den vergangenen Wochen kaum geregnet. Doch die Grundwasserstände sind laut dem örtlichen Wasserversorger eigentlich stabil. Allerdings: Bei anhaltender Hitze und Trockenheit steigt der Wasserverbrauch. Und das kann unter gewissen Umständen das Wassernetz übermäßig belasten.
Ich habe es schon mal erlebt, dass es eng wurde, dass die Anlagen ausgelastet waren. Aber dass das Netz so in der Form kollabiert, habe ich auch noch nie erlebt. – Fred Carl, Geschäftsführer des Trinkwasserverbands Stader Land
Zusammenbruch des Wassernetzes
Genau das scheint im Landkreis Stade am Wochenende passiert zu sein. Selbst Landwirte waren zwischenzeitlich von der Wasserversorgung abgeschnitten und konnten die Wassertröge ihrer Tiere nicht füllen.
Um dem Trinkwasser-Engpass entgegenzuwirken, hat der Trinkwasserverband Stader Land nun die Nutzung von Wasser eingeschränkt. Bis zum Ende der Trockenperiode ist es verboten, mit Leitungswasser Rasen zu sprengen, Autos zu waschen oder Planschbecken zu füllen.
Es gab schonmal eine Nutzungseinschränkung, die ausgesprochen wurde, und das war 1994. Insofern ist dieser Fall extrem selten. – Fred Carl
Fred Carl leitet den Trinkwasserverband Stader Land, der die Region mit Wasser versorgt. Mit detektor.fm-Moderator Christian Erll spricht er darüber, warum das Trinkwasser knapp werden konnte.
Redaktion: Helena Schmidt