Wohnungsnot in Freiburg
Freiburg ist teuer geworden. Der Wohnungsmarkt in der sonnigen Stadt im Breisgau steht unter Druck, die Mieten steigen und der Platz wird knapp. Denn Freiburg ist die am schnellsten wachsende Stadt in Baden-Württemberg und stößt mit ihren 230.000 Einwohnern bald an ihre Grenzen was den Wohnraum betrifft.
Wir haben mit den höchsten Miet- und Immobilienpreisen in ganz Deutschland. Darauf sind wir nicht stolz. – Martin Haag, Baubürgermeister in Freiburg
Ein neuer Stadtteil
Die Stadt schlägt vor, einen neuen Stadtteil zu bauen. Dietenbach, benannt nach dem Fluss, der dort fließt, wäre das größte Neubauprojekt in Deutschland. Dort soll Wohnraum für 15.000 Menschen entstehen. Und ein klimaneutraler, grüner Stadtteil mit Parks und Wohnungen. Die Stadt verspricht, dass 50 Prozent der Wohnungen geförderte Mietwohnungen seien sollen, um bezahlbaren Wohnraum zu garantieren.
Das wichtigste, was wir in diesem Stadtteil machen, ist das wir die Grundstücke selbst in unserer Hand haben und deshalb bestimmen können wer dort baut und an wen wir sie vergeben. – Martin Haag
„Auf Beton wächst kein Gemüse“
Viele Bürger sind nicht mit dem Plan einverstanden. Die Bürgerinitiativen „Pro Landwirtschaft und Wald“ und „Rettet Dietenbach“ setzen sich gegen das umstrittene Bauprojekt ein. Denn die Flächen, auf denen der neue Stadtteil entstehen soll, werden heute landwirtschaftlich genutzt. Die Bürgerinitiativen sagen, die Böden, auf denen jetzt Getreide, Gemüse und Wein wächst, seien wertvoll. Sie fordern, dass das Ackerland geschützt wird. Außerdem bezweifeln viele, dass die Wohnungen, wie besprochen, wirklich bezahlbar werden.
Am Sonntag wird über die Zukunft des geplanten Stadtteil Dietenbach entschieden. Die Freiburger stimmen in dem Bürgerentscheid ab, ob der neue Stadtteil gebaut werden soll oder nicht. Über die Pläne hat detektor.fm-Moderatorin Bernadette Huber mit Freiburgs Baubürgermeister Martin Haag gesprochen.
Redaktion: Frida Neander Romo