Neues Kapitel der Feuerwehr-Geschichte
Die AfD habe rechtsnationale Tendenzen, sagt Hartmut Ziebs, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes und meint weiter: „Es wäre dramatisch, wenn die Feuerwehr da reinrutscht.“ Namentlich hat Ziebs dem Feuerwehr-Landesverband Rheinland-Pfalz Nähe zur AfD vorgeworfen. Seitdem wird Ziebs persönlich beleidigt und bedroht, sein Haus mit Hakenkreuzen beschmiert und vor seinem Haus hat die Polizei eine verdächtige Flüssigkeit sichergestellt.
Außerdem fordern fünf von sieben Vizepräsidenten des Verbandes seinen Rücktritt, zunächst, ohne genaue Gründe anzugeben. Noch nie zuvor in der Geschichte der bundesdeutschen Feuerwehren ist einem Verbandspräsidenten derart das Vertrauen entzogen worden.
Uns ist egal, wer betroffen ist – wir helfen jedem Menschen. Die Gefahr ist, dass rechtsnationale Tendenzen genau diesen Ansatz unterhöhlen könnten. Also, dass wir dann im Notfall beispielsweise schnell unterscheiden müssten, welche Hautfarbe jemand hat. Das darf nicht passieren, und genau davor habe ich gewarnt. − Hartmut Ziebs, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbands
Hartmut Ziebs warnt vor Unterwanderung
Wegen der Drohungen gegen Ziebs ermittelt der Staatsschutz. Die Drohungen kommen teilweise aus dem Inneren der Feuerwehr. Zum Beispiel ist eine der Hassmails an Ziebs von der Mail-Adresse einer freiwilligen Feuerwehr aus Dortmund versendet worden. Der Feuerwehrmann, gegen den ermittelt wird, streitet jedoch ab, der Absender zu sein.
Trotz der Anfeindungen bleibt Ziebs bei seiner Position und warnt weiterhin vor einer Unterwanderung der Feuerwehren durch Rechtsnationale. Einige Feuerwehren wie der Landesverband Nordrhein-Westfalen unterstützen Ziebs.
Wie er mit dem Gegenwind auf seine Kritik umgeht und was die Sorge vor einer rechten Unterwanderung der Feuerwehr konkret bedeutet, darüber spricht detektor.fm-Moderator Christian Erll mit Hartmut Ziebs persönlich.
Redaktion: Dominik Lenze