Autozentrierte Städte
Man stelle sich vor: eine normale Straße in der Stadt. Zwischen den Wohnhäusern fahren Autos vorbei, eins nach dem anderen. Sagen wir mal, es ist fünf Uhr am Abend, Berufsverkehr. Ohne viel Fantasie kann man die Autos sehen, den Straßenlärm hören. Das ist Alltag, jeder kennt das.
Und was vermutlich auch jeder kennt: den Wunsch nach ein bisschen mehr Ruhe, nach weniger Autos, nach weniger Verkehr. Derzeit sind deutsche Städte von diesem Wunschdenken noch weit entfernt, tagtäglich staut es sich auf den Straßen, besonders zur Rush Hour. Autofreie Städte? Bisher kaum vorstellbar.
Autofreie Siedlungen hingegen gibt es schon länger – und sie werden beliebter. Egal, ob in Freiburg, Hamburg, Münster oder Köln, die Wohnungen sind belegt und vor allem auch schnell wieder vom Markt, wenn doch mal was frei wird.
Autofreie Siedlungen als Vorbild?
Die Regeln in diesen Siedlungen sind dabei recht unterschiedlich. In manchen herrscht striktes Einfahrverbot, in anderen nimmt man es mit den Ausnahmen etwas lockerer. Die Idee aber ist überall die gleiche: In den Vierteln sollen möglichst keine Autos fahren oder parken. Das hat mehrere Vorteile. Zum einen ist es in diesen Vierteln ruhiger, der Verkehrslärm dringt maximal noch leise von anderen Straßen zu den Bewohnern. Und außerdem ist mehr Platz für andere Dinge, wenn man nicht massenhaft Parkplätze benötigt: Spielstraßen, Grünflächen, Sitzgelegenheiten.
So ist es auch in der autofreien Siedlung Köln-Nippes. detektor.fm-Redakteurin Rabea Schloz ist hingefahren, um sich vor Ort mal genauer umzusehen und auch, um mit den Anwohnern zu sprechen. Was sie über autofreie Siedlungen erfahren hat, bespricht sie mit detektor.fm-Moderator Lars-Hendrik Setz.
Musik: Scott Buckley – Machinery of Stars / www.scottbuckley.com.au / CC BY 4.0