(K)eine Familientragödie
Ein Bild von einem Ehepaar und darunter das Wort „Familientragödie“? In dieser Woche hat sich die Regenbogenpresse Angela Merkel und ihren Ehemann Joachim Sauer ausgesucht. Die Klatsch-Zeitschrift Freizeitblitz suggeriert auf ihrer Titelseite, dass die Ehe von Merkel am Ende ist und nun Geheimnisse ans Licht kommen. Doch das entspricht, wie häufig in der Regenbogenpresse, in keinster Weise der Wahrheit.
Hinter der angeblichen Familientragödie steckt eine Erkrankung des Bruders der Kanzlerin, die dieser aber auch schon überwunden hat. Also nichts mit Ehekrise oder gar Scheidung, auch wenn die Freizeitblitz es anders darstellt.
Es gibt in der Regenbogenwelt schon lange die Erzählung: „Müsste es nicht eigentlich schon längst aus sein zwischen Angela Merkel und Joachim Sauer?“ – Moritz Tschermak, Topf voll Gold
Identifikationsfigur Merkel
Doch warum diese Fixierung aufs Privatleben der Kanzlerin, obwohl sie in dem Bereich keine Storys liefert? Das liegt laut Moritz Tschermak nicht nur an ihrem Status als öffentliche Person und mächtigste Frau Deutschlands:
Ein großer Teil der Leserschaft, was ja bekanntermaßen häufig ältere Damen sind, dürfte sich mit Angela Merkel identifizieren. Sie sind vielleicht etwas älter als sie oder liegen in etwa in ihrem Altersbereich. – Moritz Tschermak
Warum Angela Merkel für die Leserschaft immer noch die „Mutti“ ist und über die perfiden Mechanismen der Regenbogenpresse hat sich detektor.fm-Moderator Philipp Weimar mit Moritz Tschermak von Topf voll Gold unterhalten.
Die Regenbogenpresse ist heiß, aber nur heimlich begehrt. Alltagssituationen, aufgeblasen zu dramatischen Seifenopern der Regenbogen-Realität. Für den Blog Topf voll Gold wühlt sich Moritz Tschermak Woche für Woche durch die deutsche Regenbogenpresse. Ein Journalist auf der vergeblichen Suche nach Seriosität. Den Topf voll Gold kann man auch bei Übermedien finden.