Wulff und das Drama
Christian Wulff hat in den vergangenen Jahren viel Unschönes erleben müssen. Nach Vorwürfen möglicher Vorteilsannahme ist der 59-Jährige vorzeitig von seinem Amt als Bundespräsident zurückgetreten. Gekriselt hat es zwischenzeitlich auch in der Ehe und die Ermittlungen gegen ihn haben ihn schließlich vor Gericht gebracht.
Die Neue Post will nun wissen, dass der Ex-Bundespräsident sogar Opfer eines Mordversuchs wurde. Im Januar soll ein geistig verwirrter Mann das Haus der Familie aufgesucht haben. Weil Wulff selbst nicht vor Ort war, habe er einem Familienmitglied gedroht. Dabei beruft sich das Blatt auf die Aussagen der Staatsanwaltschaft Hannover.
Dass da Lebensgefahr bestand, ist auch eher fraglich. Und so stimmen wirklich einige Details nicht, was man aber nicht beim Lesen der Geschichte herausfindet, sondern erst, wenn man dann mal den Oberstaatsanwalt in Hannover anruft. – Moritz Tschermak, Topf voll Gold
Ein „Mörder“ an der Haustür?
Laut Neue Post stand der Eindringling direkt an der Haustür der Familie. Dort habe er gedroht, das Haus zu verwüsten und Wulff umzubringen. Bezeichnet wird der Mann allerdings als Mörder.
Es ist erstens kein Mord passiert. Es wurde auch nicht wirklich ein Mord angedroht und der Mann […] hat auch bisher in seinem Leben keinen Mord begangen. – Moritz Tschermak
Über den angeblichen Mordversuch an Christian Wulff hat Moritz Tschermak vom Blog Topf voll Gold im Gespräch mit den detektor.fm-Moderatorinnen Sarah Steinert und Lilly Wagner gesprochen.
Redaktion: Kaspar Weist
Die Regenbogenpresse ist heiß, aber nur heimlich begehrt. Alltagssituationen, aufgeblasen zu dramatischen Seifenopern der Regenbogen-Realität. Für den Blog Topf voll Gold wühlt sich Moritz Tschermak Woche für Woche durch die deutsche Regenbogenpresse. Ein Journalist auf der vergeblichen Suche nach Seriosität. Den Topf voll Gold kann man auch bei Übermedien finden.