Löst sich das Rätsel um Schumacher?
Wurden die Gebete der Regenbogenpresse endlich erhört? Corinna Schumacher soll erstmals mit Journalisten über den Zustand ihres Mannes gesprochen haben. Das behauptet zumindest die „Woche heute“ und wirbt damit groß auf ihrer Titelseite. Seit Schumachers schwerem Unfall vor vier Jahren versucht die Regenbogenpresse mit allen Mitteln herauszufinden, wie es um ihn steht. Doch die Familie des Rennfahrers möchte seine Privatsphäre schützen. Bringt ein Interview mit seiner Ehefrau nun endlich Licht ins Dunkel?
Kein Interview von Corinna
„Corinna bricht ihr Schweigen“ titelt das Klatschblatt. Das Problem daran ist nur: Die Frau des Rennfahrers hat nie ein Interview gegeben. Die Zitate, um die es im Artikel geht, stammen von der Managerin des Rennfahrers, Sabine Kehm.
Das ist alles, es gibt kein Statement von Corinna Schumacher, die Titelschlagzeile der „Woche heute“ ist also schlichtweg falsch und irreführend. – Moritz Tschermak, Topf voll Gold
Darüber sieht das Klatschmagazin jedoch großzügig hinweg und widmet sich lieber dem Inhalt der Aussage. Schumachers Freunde und Fans dürfen deshalb nichts Neues über Schumacher erfahren, weil dessen Zustand „schwerwiegend“ ist. Für die „Woche heute“ bedeutet das: Die Lage ist schlimmer als gedacht.
Keine Nachricht? Auch eine Nachricht!
Es gibt also wieder einen neuen Ansatzpunkt für Spekulationen rund um Michael Schumacher. Den Ball dafür hat sich die Regenbogenpresse selbst zugeworfen, denn die Äußerungen von Sabine Kehm sind gar keine aktuellen: Sie stammen aus einem Interview im Mai 2017. Es gibt also nichts Neues von Michael Schumacher – doch die Regenbogenpresse stört das wenig:
An der Geschichte ist ja wahrlich nicht viel dran, das haben wir ja deutlich herausgearbeitet. Und trotzdem trauen sie sich und halten es für eine gute Idee, das als großes Kaufargument für ihr Heft herauszukramen. – Moritz Tschermak
Wie die Klatschpresse es schafft, aus keiner neuen Nachricht eine Schlagzeile zu machen, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert mit Moritz Tschermak vom Topf voll Gold gesprochen.
Die Regenbogenpresse ist heiß, aber nur heimlich begehrt. Alltagssituationen, aufgeblasen zu dramatischen Seifenopern der Regenbogen-Realität. Für den Blog Topf voll Gold wühlt sich Moritz Tschermak Woche für Woche durch die deutsche Regenbogenpresse. Ein Journalist auf der vergeblichen Suche nach Seriosität. Den Topf voll Gold kann man auch bei Übermedien finden.