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Die schwangere Amal Clooney trifft auf den Generalsekretär der UNO Antonio Guterres. Mit ihrer Arbeit bringt sie ihre ungeborenen Zwillinge in Gefahr – da ist sich die „Freizeit Woche“ sicher. Foto: Mike Coppola / Getty Images North Carolina | AFP
Bild: Mike Coppola / Getty Images North Carolina | AFP

Topf voll Gold | George Clooney: Zwillinge in Gefahr?

Gefährliche Rabenmutter aus Hollywood?

Das muss ihnen erst mal jemand nachmachen: Sie sind noch nicht auf der Welt und schon sorgt sich die Regenbogenpresse um sie, freut sich wie Bolle auf ihre Geburt und gibt den Eltern gut gemeinte Tipps, vor allem ungefragt und aus sehr weiter Ferne. Es geht um die Zwillinge, die Amal und George Clooney erwarten. In dieser Woche hat die werdende Mutter vermeintlich Schlimmes getan und der arme George ist angeblich ganz verzweifelt.

Es steht fest: Amal Clooney ist, noch bevor ihre Kinder überhaupt auf die Welt gekommen sind, keine gute Mutter. Mehr noch: eine echte Rabenmutter. Denn sie bringt ihre Familie rücksichtslos in Gefahr.

Clooney wer? Amal Clooney, die Frau vom schönen George, erwartet Zwillinge von eben diesem. Doch auf diese unglaublich wichtigen Geschöpfe gibt die Gute nicht so Acht, wie es die Freizeit Woche gerne hätte.

Terroristen wollen die Kinder

Was also ist passiert? Amal Clooney ist nicht nur Ehefrau von George Clooney, sie setzt sich auch als Anwältin für Menschenrechte ein. In eben dieser Rolle hat sie nun bei einer Sitzung der Vereinten Nationen in New York gefordert, Jesidinnen vor dem sogenannten Islamischen Staat besser zu schützen und die Terrormiliz zur Rechenschaft zu ziehen. So weit, so richtig.

Die Freizeit Woche aber sieht genau darin das Rabenmutterhafte und wirft der Frau „gefährlichen Leichtsinn“ vor. Denn, so das Argument des Klatschblatts, „die Täter der Terrormiliz kennen keine Gnade vor Kritikern“. Wenn sie so weitermache, seien weder sie noch ihr Mann, geschweige denn ihre Kinder sicher.

Und George Clooney zwischen den Stühlen

George Clooney, so die Freizeit Woche, weiß einfach nicht, was er machen soll: Er findet das ja toll, wie sehr sich seine Frau für andere einsetzt. Doch hat er natürlich auch große Angst um seine Familie.

George ist der Grund, warum die Freizeit Woche die Geschichte überhaupt macht. Den schönen George, den kennen auch die älteren Damen, die sich die Hefte dann eben kaufen. – Moritz Tschermak

Beweise, Belege, irgendwas? Gibt’s natürlich nicht. Dieser „In-Gefahr-Grund“ ist ein unfassbar alter Hut findet auch Moritz Tschermak, der als Beobachter der Regenbogenpresse alle „In Gefahr-Gründe“ kennt. Was die Leser von Topf voll Gold dachten, was passiert sei, erzählt er im Interview mit detektor.fm-Moderator Christian Bollert.

Moritz Tschermak - ist überrascht über soviel "Politik" im Heft.

ist überrascht über soviel „Politik“ im Heft.
Über die prominente Person schafft es die Regenbogenpresse dann doch immer mal wieder, die große Weltpolitik ins Heft zu holen.Moritz Tschermak
Topf voll Gold – Clooneys in Gefahr 04:51

Die Regenbogenpresse in Deutschland ist heiß, aber nur heimlich begehrt. Alltagssituationen, aufgeblasen zu dramatischen Seifenopern der Regenbogen-Realität. Für ihren Blog Topf voll Gold wühlen sich Mats und Moritz Woche für Woche durch die deutsche Regenbogenpresse. Zwei Journalisten auf der vergeblichen Suche nach Seriosität. Den Topf voll Gold kann man auch bei Übermedien finden.

Topf voll Gold zum Hören: Jeden Freitag bei detektor.fm und hier als Podcast.

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