Günther Jauch ist vieles: Moderator, Familienvater, Entertainer und manchmal auch Scherzkeks. Doch nun wird ihm noch eine Seite angedichtet, die bislang wohl geheim war. „Es geht um Samenspenden und Pornostars“ titelt das Regelbogenblatt Die Zwei. Hat der Autor des Artikel etwas herausgefunden, was wir alle bis jetzt einfach noch nicht gesehen haben?
Lesen lohnt sich (nicht)
Bei einer solchen Überschrift erwartet der Leser einen großen Skandal. Doch bei einem genaueren Blick wird schnell klar: Es geht gar nicht um Günther Jauch selbst, sondern um seine Sendung „Wer wird Millionär“. Die letzte VIP-Folge soll vor Anzüglichkeiten nur so getrieft haben. So wurde die CDU-Politikerin Julia Klöckner unter anderem gefragt:
Wie könnte die englischsprachige Porno-Darstellerin das Auswechseln eines Filmpartners einfordern? A: Centre-Court, B: Tiebreak, C: Serve-and-Volley oder D: New balls, please.
Antwort D, die neuen Bälle als Synonym für das männlichen Geschlechtsorgan, waren natürlich korrekt. Aber darf man eine Politikerin überhaupt so etwas Anstößiges fragen? Und das im RTL-Fernsehen? Die Zwei würde auf diese Frage wohl mit einem entschiedenen „Nein“ antworten. Doch ihrer Meinung nach sei nicht Günther Jauch schuld, sondern sein Arbeitgeber nötige ihn zu diesen Frivolitäten.
Günther Jauch und seine Armada von Anwälten
Die Macher von Die Zwei haben es ganz geschickt gemacht. Denn in dem Text ist nichts vermerkt, was grundsätzlich gelogen wäre. Lediglich der Titel deutet an, dass Jauch eine Verbindung zum Rotlichtmilieu habe. So vorsichtig müssen die Redakteure aber auch sein, denn der Fernsehmodertor lässt normalerweise kein Gerücht auf sich sitzen. Lieber holt er seine Anwälte zur Hilfe und davon hat er nicht gerade wenige.
Es ist auffällig, dass in letzter Zeit weniger Günther Jauch auf dem Cover zu sehen ist. Das ist sicher eine Folge der Klagefreudigkeit des Moderators. – Moritz Tschermak, Topf voll Gold
Über die versaute „Wer-wird-Millionär“-Sendung hat detektor.fm-Modertor Alexander Hertel mit Topf-voll-Gold-Macher Moritz Tschermak gesprochen.
Die Regenbogenpresse in Deutschland ist heiß, aber nur heimlich begehrt. Alltagssituationen, aufgeblasen zu dramatischen Seifenopern der Regenbogen-Realität. Für ihren Blog Topf voll Gold wühlen sich Mats und Moritz Woche für Woche durch die deutsche Regenbogenpresse. Zwei Journalisten auf der vergeblichen Suche nach Seriosität. Den Topf voll Gold kann man auch bei Übermedien finden.