Ein bisschen Klatschpresse, ein wenig Kochbuch und ein Hauch Bibelstunde – das ist „Mein Papst„. Seit dem vergangenen Donnerstag ist das Magazin mit Geschichten rund um das katholische Kirchenoberhaupt in den Zeitungsläden erhältlich. Herausgegeben wird es vom italienischen Verlagshaus Panini. Das ist eigentlich bekannt für seine Sammelhefte mit Fußball-Abziehbildern.
Kochen come il Papa
Die Zielgruppe, der wohl ersten christlichen Illustrierten in Deutschland, ist klar definiert: Frauen ab 40 in Ballungsgebieten und katholischen Regionen. Doch halt! „Mein Papst“ ist mehr als nur ein weiteres seichtes Klatschmagazin für die Hausfrau von heute. Schließlich verkündet es die frohe Botschaft.
Neben Fotostories mit und von Papst Franziskus, Rezepten aus der Vatikanküche und Dekotipps für zu Hause gibt es auch ein großes Rätselextra und zwei Poster. Jedes mit einer Botschaft für fromme Leser. Halleluja!
Franziskus ist In
Tatsächlich könnte das Magazin das angeschlagene Image der katholischen Kirche aufpolieren. Papst Franziskus ist beliebt und schließlich ist für katholische Verhältnisse so ein Klatschmagazin mit Homestories über das Kirchenoberhaupt richtig modern. In Italien scheint das Konzept bereits aufzugehen: Hier erscheint seit 2014 das Magazin unter dem Namen „Il mio Papa“. Einmal im Monat ist es nun auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich. Ob es die hiesigen Katholiken an den Kiosk zieht, wird sich zeigen. Wenn nicht, dann war die katholische Kirche zumindest mit erfreulicheren Schlagzeilen als sonst im Gespräch. Und wie heißt es so schön: Auch schlechte Presse ist gute Presse.
Für all jene, die sich nicht zum Kiosk trauen und trotzdem einen Blick in „Mein Papst“ werfen wollen, hat der Panini-Verlag eine Leseprobe ins Netz gestellt. Natürlich mit den schönsten Bildern von Papst Franziskus während seiner regenreichen Asienreise. detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt hat mit Moritz Tschermak vom „Topf voll Gold“ einen Blick in das Heft geworfen.
Redaktion: Marie-Kristin Landes
Die Regenbogenpresse in Deutschland ist heiß, aber nur heimlich begehrt. Alltagssituationen, aufgeblasen zu dramatischen Seifenopern der Regenbogen-Realität. Für ihren Blog Topf voll Gold wühlen sich Mats und Moritz Woche für Woche durch die deutsche Regenbogenpresse. Zwei Journalisten auf der vergeblichen Suche nach Seriosität.