Eine große Enttäuschung
Nach den anfänglichen Schmetterlingen im Bauch müssen viele Ehepaare der schnöden Realität ins Auge blicken. Im Fall von Manuel Neuer sieht jedoch nur die Klatschpresse die vermeintlich tragische Realität im Hause Neuer. In tief enttäuschtem Tonfall beklagt die aktuelle die ausbleibenden gemeinsamen Auftritte der Neuers. Sollte da etwas im Busch sein? Hängt etwa der Haussegen schief? Der Fußballstar hatte schließlich erst im Sommer 2017 seine Freundin Nina geheiratet.
Die Aktuelle hat da eine große Anspruchshaltung. Natürlich nicht nur an die Beiden. Das kann man bei allen möglichen Paaren beobachten. – Moritz Tschermak von Topf voll Gold
Zweifelhafte Indizien
Um ihre wackelige Beweisführung zu stützen, scheut sich das Klatschmagazin nicht einen Reporter bei den Neuers vorbei zu schicken. Dort sei laut aktuelle alles dunkel und verwaist. Für die aktuelle sind die heruntergezogenen Jalousien jedoch ein klarer Fall: Die Ehe der Neuers läuft nicht gut. Oder die Neuers schlafen gerne aus. Oder sie wollen sich vor spionierenden Reportern schützen.
Und wann kommt das Baby?
Jung, reich, verliebt. Im Weltbild der Klatschpresse fehlt dann nur noch das Babyglück. Um zu zeigen wie man es richtig macht, ist die Titelgeschichte um Manuel Neuer daher um ein prominentes Vorbild ergänzt: den frischgebackenen Vater Mats Hummels. Im Vergleich zu Neuer habe Hummels außerdem eine größere Anzahl an „Strahle-Auftritten“ mit seiner Ehefrau zu verzeichnen, so der Vorwurf des Blattes.
Blöder kann’s natürlich nicht sein. Sich einfach irgendeinen anderen Fußballer zu nehmen, der gerade ein Kind bekommen hat und zu sagen: „Hier schau mal, die Beiden kriegen es hin, uns hier was zu liefern.“ – Moritz Tschermak
Über die enttäuschten Erwartungen der Klatschreporter spricht detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit Moritz Tschermak. Er analysiert mit uns jeden Freitag die Absurditäten aus der Welt der Regenbogenpresse.
Redaktion: Lara-Lena Gödde
Die Regenbogenpresse ist heiß, aber nur heimlich begehrt. Alltagssituationen, aufgeblasen zu dramatischen Seifenopern der Regenbogen-Realität. Für den Blog Topf voll Gold wühlt sich Moritz Tschermak Woche für Woche durch die deutsche Regenbogenpresse. Ein Journalist auf der vergeblichen Suche nach Seriosität. Den Topf voll Gold kann man auch bei Übermedien finden.