Merkels Urlaub wird zum Drama
Angela Merkel hat gerade mal drei Wochen Urlaub – und ausgerechnet da muss sie laut Regenbogenpresse die nächste Krise bewältigen: Beim Wandern in Südtirol heißen ihre Sorgenkinder aber nicht Donald und Wladimir, sondern Daniel und Herlind. Gemeint sind damit ihr Stiefsohn Daniel Sauer und ihre Mutter Herlind Kasner. Wie die Klatschzeitschriften Neue Post und Freizeit Woche in Erfahrung gebracht haben wollen, bereiten die beiden der Kanzlerin ein handfestes Urlaubsdrama.
Die Kanzlerin ist im Urlaub, anstatt an der Seite ihrer Mutter zu sein, die eigentlich Hilfe bräuchte. Daraus köchelt die Freizeit Presse dieses ‚Urlaubsdrama‘. – Moritz Tschermak, Topf voll Gold
Merkels Mutter verunglückt
Die Titelseite der Freizeit Woche verspricht ein „Familiendrama in den Bergen“ bei der Kanzlerin. Im Artikel wird aber klar, dass es sich eher um ein Missgeschick in Brandenburg als um ein Drama in den italienischen Bergen handelt. Die 88-jährige Herlind Kasner soll im heimischen Templin gestürzt sein und sich dabei den Arm gebrochen haben. Ein Foto der „First Mum“ zeigt die rüstige Seniorin mit einem geschienten Arm. Der Arm ist durch einen roten Kreis hervorgehoben. Nun fragt die Freizeit Woche, ob es sich für eine Kanzlerin nicht gehöre, ihrer Mutter Beistand zu leisten.
Schwarzes Schaf der Familie
Die Neue Post will da ganz andere Dinge als Urlaubsdrama beobachtet haben. Daniel Sauer, von der Regenbogenpresse längst als schwarzes Schaf der Familie gebranntmarkt, muss mal wieder als Opfer herhalten. Nach wiederholten Eskapaden des 41-Jährigen soll die Kanzlerin ihr diplomatisches Geschick auch auf ihren Schwiegersohn angewandt haben – ganz die Mutti eben. Dabei soll sie ihm folgendes Geständnis abgerungen haben: „Ab jetzt wird alles anders. Ich werde was aus meinem Leben machen. Ihr werdet stolz auf mich sein.“
detektor.fm-Moderator Lucas Kreling hat mit Moritz Tschermak vom Topf voll Gold über Merkels Urlaub und die „Dramen“ der Kanzlerin gesprochen.
Redaktion Joel Lander
Die Regenbogenpresse in Deutschland ist heiß, aber nur heimlich begehrt. Alltagssituationen, aufgeblasen zu dramatischen Seifenopern der Regenbogen-Realität. Für den Blog Topf voll Gold wühlt sich Moritz Tschermak Woche für Woche durch die deutsche Regenbogenpresse. Ein Journalist auf der vergeblichen Suche nach Seriosität. Den Topf voll Gold kann man auch bei Übermedien finden.