Beim Hochadel heißt es: Seinen aristokratischen Namen muss man sich jeden Tag neu verdienen. Nicht die Herkunft, sondern die Taten zählen. Besonders viel Wert wird dabei auf Pflichterfüllung gelegt. Mit diesen Werten ist auch Prinz Ernst August von Hannover erzogen worden. Allerdings dürfte er den meisten nicht wegen seiner pflichtbewussten Handlungen im Gedächtnis geblieben sein.
Adlig sein ist nicht immer so leicht
Prinz Ernst August hat die Bürger immer wieder durch sein mehr oder weniger adliges Auftreten zum Staunen gebracht. Zum Expo-Nationentag von Monaco im Jahr 2000 sollte er sich mit seiner Frau Caroline adlig präsentieren. Stattdessen ließ Ernst August auf dem Weg zum Pavillon die Limousine stoppen, um auszusteigen und an den türkischen Pavillon zu pinkeln.
Ernst August von Hannover wird seit 1998 auch gerne mal „Prügel-Prinz“ genannt. Mit einem Regenschirm schlug er damals auf einen Kameramann ein – und brach ihm das Nasenbein. Für diese Aktion musste der Prinz auch in die tiefen adligen Tasche greifen. Der ganze Spaß kostete 17.000 Mark.
Sorge um Ernst August
Schon länger ist der Prinz von der Bildfläche verschwunden. Zu Society Events geht er gar nicht mehr. Prinz Ernst August sei gesundheitlich angeschlagen, leide an Stimmungsschwankungen und habe sich in sein Domizil in Österreich zurückgezogen. Auch seine Freunde sind in großer Sorge, denn er hat den Kontakt zu ihnen abgebrochen.
Obwohl Ernst August seit Jahren von der Bildfläche verschwunden ist, hat die Neue Presse es dennoch geschafft, drei Seiten mit ihm zu füllen. Die Rede ist diesmal von einem Selbstmord-Drama.
detektor.fm-Moderator Lucas Kreling hat mit unserem Topf voll Gold-Fachmann Moritz Tschermak über die Taktik der Regenbogenpresse und die angebliche Selbstmordgefahr von Prinz Ernst August gesprochen.
Redaktion: Linh Pham
Die Regenbogenpresse in Deutschland ist heiß, aber nur heimlich begehrt. Alltagssituationen, aufgeblasen zu dramatischen Seifenopern der Regenbogen-Realität. Für ihren Blog Topf voll Gold wühlen sich Mats und Moritz Woche für Woche durch die deutsche Regenbogenpresse. Zwei Journalisten auf der vergeblichen Suche nach Seriosität.