Genervt oder Pleite?
Ist die Witwe von Jens Büchner alias „Malle-Jens“ tatsächlich pleite? Oder gibt es einen ganz anderen Grund für Daniela Büchners genervten Gesichtsausdruck? Die Closer weiß scheinbar Bescheid. Auf dem aktuellen Cover heißt es schließlich unmissverständlich: „Pleite-Schock! – Exklusive Closer-Fotos zeigen Daniela verzweifelt am Geldautomaten“. Diese Herangehensweise ist typisch für Geschichten in Regenbogenblättern.
Da hat eine Redakteurin oder ein Redakteur diese Fotos auf dem Tisch und muss sich jetzt aus den Fingern saugen, was man dazu schreiben könnte. Es gibt auch im ganzen Text keine Zitate von Daniela Büchner, sondern einfach nur diese zwei Bilder. – Moritz Tschermak, Topf voll Gold
Verschiebung der Berichterstattung
Seit dem Tod von „Malle-Jens“ im vergangenen Jahr richtet sich der Blick der Regenbogenpresse zunehmend auf seine Witwe. Diese Verschiebung des Fokus der Berichterstattung auf Angehörige oder Freunde ist nicht ungewöhnlich. Außerdem ist Daniela Büchner schon länger Teil des Lebens im Rampenlicht, das ihr Ehemann bis zuletzt geführt hat. Dass die Klatschpresse auch jetzt nicht von der Frau ablässt, ist im Grunde schon kritikwürdig genug.
Über den Umgang mit Bildern und Moralvorstellungen bei der Regenbogenpresse hat detektor.fm-Moderator Philipp Weimar mit Moritz Tschermak gesprochen. Er schreibt für den Blog Topf voll Gold und kennt sich bestens mit der Regenbogenpresse aus.
Redaktion: Florian Lehmann
Die Regenbogenpresse ist heiß, aber nur heimlich begehrt. Alltagssituationen, aufgeblasen zu dramatischen Seifenopern der Regenbogen-Realität. Für den Blog Topf voll Gold wühlt sich Moritz Tschermak Woche für Woche durch die deutsche Regenbogenpresse. Ein Journalist auf der vergeblichen Suche nach Seriosität. Den Topf voll Gold kann man auch bei Übermedien finden.