Heiko Maas ist seit einigen Jahren fester Bestandteil des Kabinetts. Seit 2018 ist er Außenminister, zuvor war er Justizminister. Schwerpunkt der Berichterstattung über ihn ist normalerweise seine Arbeit. Doch die Aktuelle interessiert sich nicht für Auslandsreisen oder diplomatische Beziehungen zu anderen Ländern. Und deswegen tischt sie ihren Lesern lieber eine Home-Story über den Minister auf.
Heiko Maas als Western-Fan
„Hier spielt unser Außen minister [sic] Cowboy und Indianer!“ lautet die fettgedruckte Schlagzeile der Boulevard-Zeitschrift – mit Ausrufezeichen und Druckfehler. Ganz groß daneben lächeln Heiko Maas und „seine schöne Schauspielerin“ Natalia Wörner in die Kamera.
In einem kleinen Dorf bei Neuruppin in Brandenburg besitzt Wörner nämlich einen Bauernhof. Dort sollen beide regelmäßig auftanken und dabei ihrem angeblichen Hobby frönen. Eben dem Cowboy-und-Indianer-spielen. Der Artikel berichtet von einem Saloon auf dem Hof, wo Cowboys zu Country-Musik tanzen würden. Alles gespickt mit Bildern vom Anwesen. Keine Skandalstory, kein Betrug, kein Drama. Also eigentlich völlig untypisch für die Regenbogenpresse. Aber warum also interessiert sich die Aktuelle für das heimische Leben von Heiko Maas?
Normalerweise sind Politiker für die Regenbogenpresse nicht von wahnsinnigem Interesse. Außer sie sind mit einer Schauspielerin zusammen. – Moritz Tschermak, Topf voll Gold
Über die Home-Story des Außenministers und über das Verhältnis der Regenbogenpresse zur Politik spricht detektor.fm-Moderatorin Bernadette Huber mit Mortiz Tschermak vom Topf voll Gold.
(Redaktion: Alexandra Boger, Laila Oudray)
Die Regenbogenpresse ist heiß, aber nur heimlich begehrt. Alltagssituationen, aufgeblasen zu dramatischen Seifenopern der Regenbogen-Realität. Für den Blog Topf voll Gold wühlt sich Moritz Tschermak Woche für Woche durch die deutsche Regenbogenpresse. Ein Journalist auf der vergeblichen Suche nach Seriosität. Den Topf voll Gold kann man auch bei Übermedien finden.