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Tourismus im Zwielicht | Drogentourismus

Urwald-Rausch für Körper und Geist

Auf der Suche nach dem „ultimativen Trip“ reisen zehntausende Touristen nach Iquitos im peruanischen Dschungel. Denn dort verspricht die Droge Ayahuasca den ultimativen Rausch für Körper und Geist. Doch wie ausgeprägt ist das Phänomen des Drogentourismus in Peru wirklich?

„Liane der Geister“ oder auch „Zaubertrank des Amazonas“ wird die Pflanze von den Indios genannt. Es handelt sich um Ayahuasca. Die Pflanzen werden zu einem braunen, ekelhaft schmeckenden Getränk verarbeitet und bei schamanischen Ritualen getrunken.

Ayshuasca ist eine halluzinogene Droge, die in vielen Ländern verboten wird. In Peru gilt sie jedoch als Heilmittel, in dessen Genuss immer mehr Touristen kommen möchten.

Drogentourismus im Dschungel

In Ayahuasca-Camps treffen sich Touristen, um fernab der Heimat einen „Urwald-Rausch“ der besonderen Art zu erleben. Ein bis zwei Wochen dauern diese Aufenthalte, in denen gleich mehrere Rituale mit der Urwald-Droge durchgeführt werden. Wer Ayahuasca zu sich nimmt, soll in Trance fallen und Kontakt zu einer spirituellen Welt aufnehmen können – so das Versprechen.

Die Camp-Besucher sind meist ältere Männer und Frauen zwischen 40 und 70 aus westlichen Ländern. In den letzten zwanzig Jahren haben sich aufgrund dieses Drogentourismus immer mehr dieser Camps entwickelt.

Viele Menschen profitieren von den Camps. Einmal die, die da hingehen und die Einheimischen, die an diesen Orten arbeiten. Das steht schon in einer langen Tradition. Die Amazonas-Indianer standen schon immer in dem Ruf, besonders gute Schamanen zu sein. Es gab schon immer eine Form des Reisetourismus oder Ayahuasca-Tourismus. – Christian Rätsch, Ethnopharmakologe.

Erst Erbrechen, dann träumen

Laut Christian Rätsch soll Ayahuasca bei Traumata und anderen Erkrankungen helfen können; die Rituale werden dabei von Schamanen durchgeführt. Immer mehr Touristen wollen den ekelhaft schmeckenden Saft trinken, der sie zunächst zum Erbrechen reizt. Dadurch sollen Giftstoffe aus dem Körper gespült werden. Frei nach dem Motto: Erst Erbrechen, dann träumen.

Ob das nun wirklich Heilung bringt oder fauler Zauber ist, bleibt arg umstritten. Mittlerweile jedenfalls ist die Urwald-Droge Ayahuasca auch in Europa angekommen.

Über den Drogentourismus in Peru durch Ayahuasca hat detektor.fm Moderatorin Astrid Wulf mit Christian Rätsch gesprochen. Er ist Ethnopharmakologe und kennt sich mit Schamanen-Ritualen aus.

Dr. Christian Rätsch - ist Ethnopharmakologe und beschäftigt sich auch mit Schamanen-Ritualen.

ist Ethnopharmakologe und beschäftigt sich auch mit Schamanen-Ritualen.
Ayahuasca wirkt auf zweifacher Ebene. Einerseits körperlich, wo es zu einer Entgiftung führt, durch Erbrechen. Und geistig-visionär, indem es Wahrnehmungen in unsichtbare Welten unserer Wahrnehmung gewährt.Dr. Christian Rätsch
Drogentourismus im Dschungel von Peru 07:14

Redaktion: Maren Schubart und Nasti Neher

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